Noch steht es, das altehrwürdige Hanappi-Stadion.

Foto: Standard\Hirner

Hütteldorf - Noch ist keine Entscheidung für einen Stadionneubau in Wien-Hütteldorf gefallen, doch das Projekt des SK Rapid nimmt immer konkretere Formen an. Am Montag präsentierte das Stadion-Projektteam dem Präsidium die Endangebote der verbliebenen zwei Anbieter und das Präsidium folgte der Empfehlung des Projektteams um Dr. Claus Binz, Geschäftsführer des deutschen Instituts für Sportstättenberatung (IFS), das Bauunternehmen Strabag als bevorzugten Bieter zu beauftragen.

Neben sechs positiven Stimmen gab es auch eine Enthaltung. Diese kam von Rapid-Präsident Michael Krammer, dessen Bruder Vorstandsmitglied der Strabag SE für die Region Nord- und Westeuropa ist. "Für mich war es von Anfang an klar, hier nicht aktiv mitzuentscheiden", sagte Krammer.

Für die Empfehlung ausschlaggebende Kriterien waren architektonische Punkte wie innere und äußere Gestalt, das räumliche Funktionskonzept, infrastrukturelle Themen wie Rettungswege und Sicherheit, Atmosphäre und natürlich die Kosten.

Der weitere Fahrplan

Damit das Bauprojekt in naher Zukunft begonnen werden kann, müssen nun noch Finanzierungsfragen und Gespräche mit potenziellen Partnern für die Namensrechte finalisiert werden. Außerdem stehen noch einige Abstimmungen mit Vertretern der Stadt und diversen Behörden aus.

"Unser Ziel bleibt es, jene Entscheidungen, die wir beeinflussen können, in den nächsten Wochen zu fällen und unser Stadionprojekt noch vor dem Sommer zu präsentieren", so Krammer, der einmal mehr betont, "dass ein Neubau auch für die Anrainer vielfältige Verbesserungen bringen wird". Neben einer Bürgerinitiative gegen eine Veränderung im Westen Wiens hat sich mittlerweile auch eine "Initiative Hütteldorf FÜR ein Rapid Stadion Neu" formiert.

Das neue Stadion soll um 90 Grad gedreht werden, so wie es einst auch Gerhard Hanappi geplant hatte. Durch die Drehung wird ein neuer Vorplatz entstehen, der den Namen Gerhard-Hanappi-Platz erhalten soll. 

Abschied gegen Celtic

Wie auch immer die Verhandlungen voranschreiten, das Abschiedsspiel am 6. Juli gegen Celtic Glasgow wird im Hanappi-Stadion steigen. "Wir wissen, dass wir bis dahin noch keine formelle Baubewilligung haben werden", so Krammer, der sich jedoch optimistisch zeigt, dass dieses Prozedere recht rasch abgeschlossen werden kann.

Noch im Juli soll mit dem Ausräumen des ehemailgen Weststadions begonnen werden können, parallel dazu könnten auch noch Spiele der Amateure bestritten werden. Probleme gebe es bei Meisterschafts- oder gar Europacupspielen. Dann nämlich würden für die Erfüllung der Liga-Lizenzbedingungen Investitionen in sechsstelliger Eurohöhe notwendig um die Flutlichtanlage entsprechend zu sanieren. (honz, derStandard.at, 7.5.2014)