Am Donnerstag können urbane Cowgirls und -boys wieder einmal ihre Speichengäule satteln und ins Fluc radeln, diese vor dem Salon anbinden, um dort von Gleichgesinnten musikalisch die Seele massiert zu bekommen. Die aus dem nicht von Hipstern verseuchten Portland in Maine stammenden Coloradas greifen in die Saiten. Diese sind über Gitarren und das Banjo gespannt.

Die Geschichten der jungen Coloradas sind alt. Es geht ums Fortgehen, ums Ankommen und um das, was dazwischen passiert. Irgendwer ist immer auf einem "Trail" unterwegs, hat die Schuhe löchrig, das Herz und die Hose voll Sehnsucht und Angst. Derlei verleitet Roy Davies und Bernie Nye zu einem Humor, den die Straße geschärft hat. Dort trifft man bekanntlich nicht nur liebe, nette und glückliche Menschen, sondern auch die armen, geschundenen und gemeinen.

Sie sind das Salz in der Suppe der Coloradas. Diese haben den Bank Acount Blues, spüren immer noch Last Year's Rain und wüssten zur Not auch mit Pistol and my Pills etwas anzufangen. Den Rhythmus besorgt ein stampfender Fuß, das Tempo ist ökonomisch, das Ziel der Weg. Das Vorprogramm kommt von My House in Spain. (flu, DER STANDARD, 7.5.2014)