Graz - Der SC Wiener Neustadt hat am Samstag in der 35. Runde der Fußball-Bundesliga einen 2:1 (1:1)-Auswärtserfolg beim SK Sturm Graz gefeiert und damit aus eigener Kraft den Klassenerhalt geschafft. Nach vier Auswärtsniederlagen in Folge war es der erste volle Erfolg für Wr. Neustadt in der Ferne seit dem 1. März. Für Sturm bedeutete die Niederlage das Ende des Erfolgslauf zum Saisonfinish.

Vier Pflichtspiele in Folge waren die Grazer seit Ende März ungeschlagen gewesen. Doch ausgerechnet Wr. Neustadt bleibt so etwas wie der Angstgegner: Von den vergangenen sechs Duellen mit den Niederösterreichern gingen fünf verloren. In der Tabelle bleibt Sturm auf Platz fünf, Neustadt sicherte den neunten Platz endgültig ab.

Die Partie begann recht flott, bereits in der 2. Minute kam Sturm zur ersten Chance - und die war gleich eine der Marke hochwertig: Christian Klem hob eine Maßflanke in den Fünfer, der Kopfball des völlig allein gelassenen Robert Beric segelte jedoch übers Tor. In der Folge zeigten beide Mannschaften durchaus gefällige Kombinationen, wobei die Steirer leichtes spielerisches Übergewicht hatten. Nach einem Sololauf von Florian Kainz in den Strafraum kam Klem zum Schuss, sein Versuch wurde jedoch abgeblockt (18.).

Physikalisch interessant

Ein im wahrsten Sinne "krummes Ding" brachte dann praktisch im Gegenzug die Gäste in Front. Nach einem Ausschuss von Neustadt-Torhüter Udo Siebenhandl sprang der Ball vom Kopf von Thomas Fröschl in Richtung Sechzehner, wo sich Sturm-Goalie Benjamin Pliquett positionierte. Der sah die Kugel quasi griffbereit vor sich, doch auf dem sichtbar ramponierten Rasen sprang der Ball kurioserweise mit Rückwärtsdrall vom Deutschen weg und dem heraneilenden Herbert Rauter direkt vor die Füße. Der Ex-Grazer überwand Pliquett und spitzelte den Ball aus wenig Metern ins leere Tor (19.).

Sturm machte nun noch mehr fürs Spiel und drängte auf den Ausgleich. Für diesen zeichnete in der 31. Minute Florian Kainz nach einem Doppelpass mit Marco Djuricin verantwortlich. Der Stürmer legte in den Fünfer ab, wo Kainz goldrichtig postiert war und sein siebentes Saisontor erzielte. Auf der Gegenseite konnte sich kurz vor dem Pausenpfiff Pliquett nach einem Schuss von David Witteveen aus rund zwölf Metern auszeichnen (45.).

Bei der ersten echten Gelegenheit für Wr. Neustadt nach der Pause hatte der Angreifer dann mehr Glück. Nach einer Maßflanke von Säumel von links schraubte sich Witteveen energisch hoch und köpfelte zur neuerlichen Gäste-Führung ein (61.). Sturm reagierte aber prompt: Nach einem Corner parierte Siebenhandl einen Kopfball von Anel Hadzic (67.), kurz darauf wurde ein regulärer Kopfballtreffer von Nikola Vujadinovic wegen Abseits fälschlicherweise aberkannt (69.).

Nach einem kurzen Einbruch setzte Sturm in den letzten zehn Minuten zu einer furiosen Schlussoffensive an. Doch Kopfball-Versuche von Vujadinovic (85.), Beric (89.) und Wolf (92.) brachten nichts mehr ein. Neustadt-Schlussmann Siebenhandl konnte sich dabei das eine ums andere Mal auszeichnen. (APA, 4.5.2014)

Sturm Graz - SC Wiener Neustadt 1:2 (1:1). Graz, UPC Arena, 9.678, SR Drachta.

Tore: 0:1 (19.) Rauter, 1:1 (31.) F. Kainz, 1:2 (61.) Witteveen

Sturm: Pliquett - Todorovski, Hadzic, Vujadinovic, Klem - Schmerböck (62. Wolf), M. Weber (78. Schloffer), T. Kainz (46. Schnaderbeck), F. Kainz - Djuricin, Beric

Wr. Neustadt: Siebenhandl - Pollhammer, M. Wallner, Mimm, Stangl - Hlinka, Säumel - Rauter (86. Berger), Th. Fröschl (68. Dobras), Denner - Witteveen (78. Pichlmann)

Gelbe Karten: F. Kainz, Schnaberbeck