Die Frau ist weg, und der Psychiater weilt im Urlaub: Allan Felix (Till Firit) samt seinem großen Helden im Hintergrund. 

Foto: Lalo Jodlbauer

Wien - Es könnte ein schöner Sommer sein, doch Allan Felix muss diesen ohne seine Frau Nancy und ohne Psychiater verbringen. Dass ihn sein Seelenklempner im Gegensatz zu Nancy nicht für immer verlassen hat, sondern lediglich urlaubt, ist dem Neurosenbündel Allan dabei auch kein Trost.

Der Aspirinverbrauch nimmt bedrohliche Ausmaße an, und die Versuche seiner Freunde Linda und Dick Christie, ihn mit anderen Frauen zu verkuppeln, enden in größter Peinlichkeit. Man merkt es bereits am Namen, die Hauptfigur in Spiel's nochmal, Sam ist der Prototyp des klassischen Woody-Allen-Charakters.

1969 wurde das Stück uraufgeführt, 1972 mit Allen und Diane Keaton in den Hauptrollen verfilmt. Für das Volkstheater in den Bezirken hat Anselm Lipgens die Komödie mit Till Firit in der Hauptrolle und ohne Modernisierungsnot inszeniert. Firit spielt mit viel komischem Talent einen liebenswerten und witzigen Allan Felix, gerät auch dank seiner adretten Erscheinung aber nie zu einem dermaßen armen Würschterl wie dessen Schöpfer.

Angeleitet von seinem großen Helden Humphrey Bogart (Geisterstimme: Alexander Lhotzky) und den Christies (Alexandra Maria Timmel und Clemens Matzka) quält sich Allan Felix auf den Singles-Markt. Nachdem sich diverse Holde (schrill: Marie-Christine Friedrich) für den Hoppertatsch nicht erwärmen können, erscheint plötzlich die unermüdliche Linda als ideale Lebensgefährtin.

Als sich Allan so nach allem launigen Geblödel endlich zum Handeln gezwungen sieht, dauert die Aufführung allerdings schon etwas zu lange, um noch wirklich zu interessieren. Das Premierenpublikum hatte dennoch viel Freude am sehr klassisch dargebotenen Witz des Stadtneurotikers und dankte mit entsprechendem Applaus. (Dorian Waller, DER STANDARD, 3./4.5.2014)