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Während seines unangekündigten Besuchs konnte US-Außenminister John Kerry offenbar den südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir zu Verhandlungen mit den Rebellen bewegen.

Foto: Reuters/Pool

Addis Abeba/Juba - Bei einem Besuch von US-Außenminister John Kerry im Südsudan hat die Regierung des vom Bürgerkrieg zerrissenen Landes in Gespräche mit den Rebellen über einen Waffenstillstand eingewilligt. Präsident Salva Kiir sei zu direkten Verhandlungen mit seinem Rivalen Riek Machar bereit, sagte Kerry in der Hauptstadt Juba am Freitag.

Die Gespräche sollen demnach in Äthiopien stattfinden und zur Bildung einer Übergangsregierung führen. Kiir sei bereit, demnächst in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba zu reisen, sagte Kerry. Er hoffe auf ein Treffen Anfang nächster Woche, "um Gespräche mit dem (äthiopischen) Regierungschef und hoffentlich auch Riek Machar aufzunehmen". Äthiopien soll die Gespräche zwischen den Konfliktparteien als Vermittler begleiten.

Erste direkte Gespräche seit Beginn des Konflikts

Kerry zufolge hat auch Machar bereits in direkte Gespräche eingewilligt. Er werde dazu aber am Freitag erneut Gespräche mit dem Rebellanführer führen. Es wäre das erste Mal, dass die beiden Kontrahenten direkt über eine Beilegung der Krise beraten, seitdem der blutige Konflikt Ende vergangenen Jahres begann.

Kerry war bei seiner mehrtägigen Afrika-Reise Freitagfrüh zu einem unangekündigten Besuch in Juba eingetroffen. Am Donnerstag hatte er vor einem Völkermord im Südsudan gewarnt und den Konfliktparteien Sanktionen angedroht, sollten sie die Kämpfe nicht beenden.

Der Machtkampf zwischen Präsident Kiir und dem entmachteten Vizepräsidenten Machar war Mitte Dezember eskaliert. Die beiden gehören unterschiedlichen Volksgruppen an, deren Verhältnis zueinander seit Jahren gespannt ist. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts in dem erst 2011 gegründeten Staat wurden tausende Menschen getötet, mehr als eine Million Zivilisten sind auf der Flucht. (APA, 2.5.2014)