Bagdad - Nach den Parlamentswahlen im Irak deutet sich ein Sieg der Allianz von Regierungschef Nuri al-Maliki an. Doch ob er einen Koalitionspartner finden wird, ist noch ungewiss.

Lokale Medien zitierten am Freitag Beobachter, die nach der Auszählung eines Teils der Stimmzettel erklärten, Malikis Rechtsstaat-Allianz habe 67 der insgesamt 328 Sitze erhalten. Den zweiten Platz belegte demnach das Al-Mouwatin-Bündnis unter Führung von Ammar al-Hakim mit 48 Sitzen. Die Al-Ahrar-Bewegung soll 33 Mandate errungen haben.

Mehr als 20 Millionen Menschen wählten am 30. April.

Damit wären im neuen Parlament drei großen Fraktionen vertreten, die von religiös gefärbten Schiiten-Parteien dominiert werden. Den Angaben zufolge erhielt auch das Bündnis des sunnitischen Parlamentspräsidenten Osama al-Nujaifi 33 Mandate.

Kritiker haben Malikis Allianz vorgeworfen, sie habe Wähler bestochen, indem sie ihnen Land zugeteilt und für die Zeit nach der Wahl Kredite in Aussicht gestellt habe. Im Internet kursiert inzwischen auch ein Video von einer Grundstücksverteilung.

Die Wahlbeteiligung am vergangenen Mittwoch lag trotz Angriffen von Terroristen auf Wahllokale landesweit bei 60 Prozent. Das amtliche Endergebnis wird erst übernächste Woche erwartet. (APA, 2.5.2014)