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Checkpoint prorussischer Milizen nahe Slawjansk am Donnerstag.

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Ukrainische Polizisten umstellten am Donnerstag das Gebäude der Staatsanwaltschaft in Donezk, um eine Erstürmung durch Separatisten zu verhindern - vergeblich.

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Am Donnerstag wurde die Polizeistation in Krasnoarmiisk in der Region Donezk im Osten der Ukraine von Demonstranten gestürmt.

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Freitag zum Staatsbesuch in Washington eingetroffen. Eines der Themen, das sie mit US-Präsident Barack Obama diskutieren wird: die Ukraine.

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Kiew/Moskau/Warschau - Ukrainische Regierungstruppen haben nach Angaben prorussischer Separatisten eine großangelegte Aktion zur Rückeroberung der ostukrainischen Stadt Slawjansk begonnen. Die Separatisten haben nach eigenen Angaben zwei ukrainische Militärhubschrauber abgeschossen. Dabei sei ein Pilot getötet und ein weiterer verletzt und gefangen genommen worden. Der ukrainische Innenminister Arsen Avakov bestätigte diese Angaben. Die Separatisten würden Flugabwehrraketen gegen die Regierungstruppen einsetzen.

Milizenführer Wjatscheslaw Ponomarjow sagte am Freitag der Agentur Interfax, zwei weitere Besatzungsmitglieder seien geflüchtet. Moskauer Agenturen zitierten Separatisten, wonach die Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern von Regierungstruppen mit schwerem Militärgerät umstellt sei. In Slawjansk werden seit einer Woche mehrere OSZE-Militärbeobachter festgehalten. Die ukrainische Führung hat die prorussischen Aktivisten im Osten des Landes zur Freilassung ihrer Geiseln aufgefordert.

OSZE-Militärbeobachter "außerhalb der Kampfzone"

Die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine weiten in den Tagen zuvor ihre Machtbasis weiter aus. Demonstranten stürmten am Donnerstag das Gebäude der Staatsanwaltschaft in der Industriemetropole Donezk. Der Nervenkrieg um die festgehaltenen OSZE-Militärbeobachter geht indes weiter. Die vier deutschen Mitglieder eines OSZE-Beobachtereinsatzes, sind nach Worten von Rebellenführer Wjatscheslaw Ponomarjow "alle an einen sicheren Ort außerhalb der Kampfzone". Das sagt der selbsternannte Bürgermeister von Slawjansk der "Bild"-Zeitung laut Vorabmeldung. Insgesamt sind sieben Ausländer in der Hand der Separatisten.

Die Gegner der Übergangsregierung in Kiew haben die "Volksrepublik Donesk" ausgerufen und wollen am 11. Mai ein Referendum über die Abspaltung von der Ukraine abhalten. Kiew will indes am 25. Mai zusätzlich zur Präsidentenwahl eine Volksbefragung abhalten. Dabei solle es darum gehen, ob das Land als Einheit erhalten bleiben soll, sagte Regierungschef Arseni Jazenjuk.

Wehrpflicht wieder eingeführt

Wegen der unruhigen Lage im Osten hat die pro-westliche Regierung in Kiew die Wehrpflicht wieder eingeführt. Eigentlich war die Wehrpflicht in der Ukraine vor einem Jahr abgeschafft worden. Nun setzte sie Interimspräsident Alexander Turtschinow über den Erlass "Über Maßnahmen zur Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit des Landes" mit sofortiger Wirkung in Kraft, wie seine Verwaltung mitteilte. Demnach sind Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wehrpflichtig. Ziel sei es, der "Gefahr für die territoriale Einheit und der Einmischung in innere Angelegenheiten der Ukraine" zu begegnen, hieß es.

Begründet wurde die Maßnahme mit der "Verschlechterung der Sicherheitslage im Osten und Süden des Landes" und den ""immer mächtigeren bewaffneten prorussischen Einheiten" sowie der "Einnahme von Verwaltungs-, Armee- und Kommunikationsgebäuden (durch prorussische Aktivisten) in den Regionen Donezk und Lugansk".

Treffen im Gas-Konflikt

An diesem Freitag sprechen Spitzenvertreter Russlands, der Ukraine und der Europäischen Union in Warschau über den Gasstreit. Eingeladen hatte EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Putin will der Ukraine Gas nur mehr gegen Vorkasse liefern. Wegen unbezahlter Rechnungen hatte Russland der Ukraine 2009 das Gas zeitweilig abgedreht, was zu Engpässen auch in der EU führte. (APA, 2.5.2014)