Mit X6, X4 und Mini Paceman hat BMW drei Modelle, die den SUV-Trend mit dem zum Coupé vermanschen. Der Paceman D All4 stammt komplett aus Österreich
Der Paceman, ein Auto für Österreicher in multipler Hinsicht, ein wahrer Patrioten-Akt: Gebaut wird er (noch) bei Magna in Graz. Entwickelt wurde und gebaut wird der 1,6-Liter-Diesel im BMW-Motorenwerk Steyr. Und weil All4 draufsteht, ist Allrad drin, der Wagen also tauglich für alle Wetter und Wege und sogar die einen oder anderen Abwege.
Der Paceman ist ein trendiges Auto, SUV und Coupé finden in ihm zueinander. Man kennt das von BMW als X6 und X4: Dem jeweiligen SUV-Grundmuster (bei Mini der Countryman) wird so ein Derivat als absatzstimulierender Schrittmacher zur Seite gestellt.
Der Paceman ist ein unpraktisches Auto, jedenfalls hinsichtlich des Besteigens der hinteren Plätze. Coupé heißt zwei Türen, das sind zwei weniger als vier, Punktum. Im Testwagen-Fall kam noch die Viersitzerkonfiguration hinzu, die gleich klarstellt, wie viele Menschen hier nicht hereingehören, nämlich fünf aufwärts.
Das Pacecar - Pardon: der Paceman ist ein fahraktives Auto. Mit straffem Fahrwerk, an der Grenze zu knüppelhart - was auffällt im Vergleich mit dem neuen Basis-Mini, der plötzlich einen erstaunlichen Touch in Richtung Komfort kriegt. Jedenfalls, dieses Fahrwerk und die direkte Lenkung machen den Paceman zu einem echten Draufgängertyp, das erklärt auch die Begehrlichkeit bei der Jugend.
Der Paceman, nämlich der hier, ist ein Auto mit überschaubarem Verbrauch. 6,2 l / 100 km ermittelte der Bordmathematicus, dabei wird man kaum verarmen. 112 PS passen geradezu ideal, sofern man keine extrem stürmischen Absichten hegt.
Schon im Drehzahlkeller packt der Selbstzünder willig an, nur im lang übersetzten sechsten Gang geht ihm auf der Autobahn ein klein wenig die Puste aus. Ansonsten aber, wie gesagt: tadellos.
Der Paceman ist ein lässiges Auto. Und er ist extrem patriotisch. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 2.5.2014)
Link
Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.