Wien/Graz - Die steirische Druckerei Leykam Let's Print Holding AG, die zu einem Gutteil der Landes-SPÖ gehört, hat ihre Führungsetage ausgewechselt. Der Aufsichtsrat hat die zwei bisherigen Chefs nicht verlängert, stattdessen wurde ein Dreiervorstand installiert, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Eigentümer waren mit der Strategie nicht zufrieden, sie vermissten die Kundenorientierung.

Der bisherige CEO Michael Steinwidder, seit 2003 im Vorstand, muss ebenso gehen wie sein Kollege Erwin Rametsteiner (Vertrieb und Marketing). Mit 1. Mai startet das neue Führungstrio. Angeführt wird es vom Unternehmensberater Gerhard Poppe (CEO), bisher laut FirmenCompass stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Gruppe. Beate Appinger-Ziegler wird für Vertrieb und Marketing zuständig sein und die Finanzagenden wird Josef Scheidl überhaben, hieß es in einer Aussendung.

"Die Konsolidierung des österreichischen Marktes durch die Leykam Let's Print wurde in den letzten Jahren erfolgreich abgeschlossen. Dazu hat der bisherige Vorstand einen wichtigen Beitrag geleistet", wird Aufsichtsratschef Anton Schubaschitz, früher Chef des burgenländischen Versorgers Bewag, zitiert.

Stärke Orientierung auf Vertrieb

Dem Vernehmen haben die Eigentümer des Konzerns, der unter anderem "News" und "profil" druckt, immer wieder auf eine stärkere Vertriebsorientierung gepocht. Der Vorstand hat den Strategiewechsel aber offenbar nicht wie gewünscht umgesetzt.

Die neuen Vorstände wurden für drei Jahre bestellt. 2013 schrumpfte der Umsatz der Gruppe von 252 auf 237 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging von 18,1 Mio. auf 16 Mio. Euro zurück. Unterm Strich habe Leykam Let's Print 2013 aber mit rund 5 Mio. Euro mehr verdient als 2012 (rund 4 Mio. Euro), hieß es auf Nachfrage.

Die größte Eignerin der Druckereigruppe ist mit 45,6 Prozent die Leykam Medien AG, die wiederum zu knapp 80 Prozent der steirischen SPÖ gehört. Weitere 41,8 Prozent der Leykam Let's Print Holding AG hält, über eine Zwischengesellschaft, die Erste Bank. 6,5 Prozent gehören Schubaschitz, der Rest teilt sich auf kleinere Aktionäre auf. (APA, 30.4.2014)