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Zwei Säulen des Sieges herzen einander: CR7 und Modric. Lahm dreht ab.

 

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Sergio Ramos ließ die Hölle von München zufrieren.

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München – Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte Real Madrid die "Hölle", versprochen, die Choregographie am Dienstagabend in der Allianz Arena war auch höllisch schön. Kurz vor Spielbeginn ertönte aus den Lautsprechern "Highway to hell". Die Fans in der Südkurve bildeten den überdimensionalen Pokal ab, machten ihre Mannschaft noch einmal darauf aufmerksam, worum es geht. Um den Einzug ins Finale der Champions Legaue, das am 24. Mai in Lissabon stattfindet. Und natürlich auch um die erfolgreiche Titelverteidigung.

Real pfiff sich nach dem 1:0 im Hinspiel überhaupt nichts, Trainer Carlo Ancelotti stellte das überirdische Sturmtrio bestehend aus Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Gareth Bale auf, Vorsicht war überhaupt nicht angebracht. Die Bayern und somit auch David Alaba begannen wie gewohnt mit viel Ballbesitz und -kontrolle. Den Königlichen war das wurscht, sie verteidigten relativ hoch. Und profitierten schamlos von zwei Standardsituationen. 16. Minute: Nach einem Corner des womöglich besten Real-Spielers an diesem Abend, Luka Modric, fliegt Innenverteidiger Sergio Ramos herbei, wuchtet den Ball per Kopf ins Tor. Vier Minuten später stellte sich die Bayern-Defensive genauso patschert an. Und wieder war der nahezu unbedrängte Ramos per Kopf zur Stelle, nach einer Freistoßflanke von Angel di Maria. Ramos feierte ausgelassen, war er mit einem verschossenen Elfmeter im Halbfinal-Duell 2012 doch noch die tragische Figur.

Himmel statt Hölle

Zwischen den Toren hatte Dante vermutlich aus Frust Ronaldo ziemlich brutal gefoult, die Gelbe Karte war eine fast zu milde Strafe. Ronaldo revanchierte sich auf seine Art. 34. Minute: Ein Konter aus dem Bilderbuch, Benzema schickt Bale, der legt quer auf Ronaldo. Und der Weltfußballer trifft zum 3:0, es war sein 15. Goal im laufenden Bewerb, das ist Rekord. Franck Ribéry hätte nach einer Ohrfeige gegen Dani Carvajal die Rote Karte sehen müssen. In der Halbzeitpause hat Franz Beckenbauer gesagt, dass er "sprachlos" ist. Rummenigges "Hölle" für Real war der "Himmel" für Real.

Die Bayern hätten noch fünf Tore benötigt, das gelingt allerdings maximal gegen die eigene U17. Real spulte den Rest entspannt ab. In der letzten Minute erhöhte Ronaldo per Freistoß gar auf 4:0, nun hat er 16 Stück. Die Spanier könnten zum zehnten Mal die Champions League (vormals Cup der Landemeister) gewinnen. Xabi Alonso ist im Endspiel gesperrt. Bayerns Trainer Pep Guardiola schaute nach Abpfiff Löcher in die Münchener Luft. Kapitän Philipp Lahm sagte nach der höchsten Bayern-Heimniederlage im Europacup: "Sehr, sehr bitter." (Christian Hackl, DER STANDARD, 30.4.2014) 

Champions League, Semifinal-Rückspiel, Dienstag

FC Bayern München - Real Madrid 0:4 (0:3)
Arena München, 68.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Proenca (POR)

Tore: 0:1 (16.) Ramos, 0:2 (20.) Ramos, 0:3 (34.) Ronaldo, 0:4 (90.) Ronaldo (Freistoß)

Bayern: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Kroos, Schweinsteiger - Robben, Müller (72. Pizarro), Ribery (72. Götze) - Mandzukic (46. Martinez)

Real: Casillas - Carvajal, Pepe, Ramos (75. Varane), Coentrao - Bale, Modric, Alonso, Di Maria (84. Casemiro) - Benzema (80. Isco), Ronaldo

Gelbe Karten: Dante bzw. Alonso (im Finale gesperrt)

Hinspiel 0:1, Real mit Gesamtscore von 5:0 im Finale am 24. Mai im Estadio da Luz in Lissabon.