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Donald Sterling hat fertig.

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1981 hatte der Anwalt die damaligen San Diego Clippers gekauft.

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NBA-Commissioner Adam Silver, omnipräsent in einem Restaurant in Los Angeles.

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New York - Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA hat am Dienstag Donald Sterling mit einer drakonischen Strafe belegt. Nach rassistischen Aussagen, die am Wochenende in die Öffentlichkeit kamen, wurde der Besitzer der Los Angeles Clippers lebenslang gesperrt und zudem mit einer Geldstrafe von 2,5 Millionen Dollar (1,8 Millionen Euro) belegt.

Der 80-jährige Milliardär, so lange im Geschäft wie kein anderer der Besitzer aus dem Feld der 30 NBA-Teams, darf in Zukunft weder bei den Clippers noch in der Liga eine Funktion übernehmen. Auch der Besuch des Klubgeländes, von NBA-Spielen und Trainingseinheiten ist ihm verboten. 1981 hatte Sterling, der sein Vermögen im Immobiliengeschäft gemacht hat, den Klub übernommen.

Die Affäre kam am Wochenende ins Rollen, als das Tratschportal TMZ.com einen Audiomitschnitt veröffentlichte. "Du kannst mit ihnen schlafen, du kannst sie mit nach Hause bringen, du kannst machen, was du willst. Ich bitte dich nur, das nicht zur Schau zu stellen und sie nicht mit zu meinen Spielen zu bringen", hatte ein Mann zu seiner Freundin mit Blick auf deren farbige Bekanntschaften gesagt.

NBA-Commissioner Adam Silver bestätigte unterdessen, dass es sich hierbei um Sterling handelte. "Seine Äußerungen sind außerordentlich beleidigend und verletzend", so Silver. "Dass sie von einem NBA-Besitzer kommen, erhöht den Schaden und meine persönliche Wut noch mehr."

Abstimmen über Zwangsverkauf

Sterlings Aussagen hatten Empörung bei Fans, Spielern und Trainern hervorgerufen. Die nun erfolgte Sanktion der Liga, die in den USA historisch eine Vorreiterrolle bei der Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gespielt hat, geht manchen Kritikern aber nicht weit genug: Sterling müsse auch als Besitzer der Clippers abtreten.

Dass eine solche Maßnahme die Unterstützung seiner 29 Kollegen findet, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Silver stellte eine Abstimmung in Aussicht, eine Dreiviertelmehrheit unter den Klubbesitzern im "Board of Governors" wäre notwendig, um Sterling zu einem Verkauf zwingen zu können. Mark Cuban, Besitzer der Dallas Mavericks, meinte, ein solches Vorgehen käme einem "Dammbruch" gleich.

Als Sterling den Verein 1981 um 13,5 Millionen Dollar kaufte, war Basketball eine weit kleinere Nummer als heute. Mittlerweile wird der Wert der Clippers von Experten der Universität New York auf bis zu 800 Millionen Dollar (580 Millionen Euro) taxiert.

Sponsoren suchen das Weite

Sponsoren der Clippers haben bereits Konsequenzen gezogen und ihre Verträge gekündigt. "Wir waren neun Jahre lang stolzer Sponsor der Clippers und unterstützen das Team, die Fans und die Gemeinde, aber diese Äußerungen machen ein Ende der Zusammenarbeit notwendig", schrieb der Autohändler Carmax.

Zu den verprellten Unternehmen gehört auch die Getränkemarke Aquahydrate des Rap-Superstars Sean "Diddy" Combs, die das Ende ihrer Zusammenarbeit mit den Clippers via Twitter bekanntgab. Weitere Firmen baten, Werbespots in der Übertragung des nächsten Playoff-Matches der Clippers gegen die Golden State Warriors nicht zu senden. 

In der Achtelfinalserie steht es 2:2, vor der 97:118-Niederlage am Sonntag hatten die Spieler still protestiert. Sie trugen ihre Auwärmshirts mit dem Klublogo auf der Innenseite. Zudem spielten die Profis in schwarzen Socken.

Sterling war bereits in der Vergangenheit mit rassistischen Entgleisungen abseits des Sports unangenehm aufgefallen und stand im Fokus mehrerer Prozesse. Im November 2009 stimmte er der Zahlung von 2,73 Millionen Dollar (1,97 Millionen Euro) zu, da er sich geweigert hatte, Appartements an Latinos, Afroamerikaner und Familien mit Kindern zu vermieten. (bausch/Reuters/sid, 29.4.2014)