Wien - Von 22. bis 25. Mai findet die EU-Wahl statt, EU-Bürger wählen ihre Vertreter ins Europäische Parlament. Anlass für das "Medienquartett" auf Okto, über das Thema Europas Öffentlichkeit zu diskutieren. Zu Gast am Dienstagabend war Johannes Voggenhuber (Europäisches Bürgerforum 2020).

"Europa scheitert nicht an seinen Bürgern sondern an den nationalen Eliten", sagt er in der Diskussion mit Moderator und "Falter"-Herausgeber Armin Thurnher, Reporter ohne Grenzen-Präsidentin und derStandard.at-Bloggerin Rubina Möhring und Richard Richter ("Europa und der Stier"). Europäische Demokratie heißt Machtverzicht der Regierungen, sagt Voggenuber. Europäische Institutionen hätten kein Budget, sich an die Bürger direkt zu wenden. Das gehe immer nur über die nationalen Regierungen. Voggenhuber: "Hier haben wir eine zensurierte europäische Information. Kein Kommissionspräsident kann kommen um die österreichische Regierung zu korrigieren."

Sehen Sie hier die Okto-"Medienquartett" vom Dienstagabend zum Thema "Europas Öffentlichkeit" in voller Länge:

Korrespondenten hätten oft das Problem, EU-Themen ihren Chefs zu vermitteln und damit in die Zeitung oder in Sendungen zu kommen. Als Beispiel dafür nennt er die Dienstleistungrichtlinie. Er wollte die österreichischen Medien auf diese bristante Materie aufmerksam machen. Es sei jedoch nicht möglich gewesen, das Interesse zu wecken. Voggenhuber: "Erst als es in Straßburg am Plenung zur Debatte stand, haben die österreichischen Medien das zur Kenntnis genommen."

Soziale Medien würden "eine gewaltige Rolle spielen". Voggenhuber: "Sie sind ein Stoffwechsel von Informationen, Dokumenten, Hintergrundberichten, der weit über die Auflagen der Originalzeitungen hinausgeht." (red, derStandard.at, 30.4.2014)