Kafka, Kiffer und Chaoten (A 2014, 84 min)
Regie: Kurt Palm
Mit: Marc Fischer, Karin Yoko Jochum, Julia Jelinek, Max Mayer

Lange hat es gedauert, bis der österreichische Autor und Regisseur Kurt Palm wieder selbst hinter der Kamera aktiv wurde: Mit "Kafka, Kiffer und Chaoten" bringt das Multitalent nun jedoch eine Persiflage, in der er mit einer ironischen Trashreise die heimisch Filmbranche auf den Arm nimmt. Fünf Langzeitstudenten wollen anstelle einer Seminararbeit zu Franz Kafkas "Landarzt" lieber einen Film über die Erzählung drehen und packen einige skurrile (fiktive) Größen der österreichischen Kinobranche in den VW-Bus, um nach Sizilien zu reisen. Und schließlich gelingt es der absurden Truppe sogar, Autor Kafka (Marc Fischer) persönlich für eine Nebenrolle zu gewinnen. Garniert ist das Roadmovie noch mit musikalischen Einsprengseln, so unter anderem von Texta.

Foto: filmladen

Der letzte Mentsch (D/F/CH 2013, 90 min)
Regie: Pierre-Henry Salfati
Mit: Mario Adorf, Katharina Derr, Hannelore Elsner, Herbert Leiser

Die einen wollen sich erinnern, die anderen vergessen. Menahem Teitelbaum (Mario Adorf) hat sich dafür entschieden, das Grauen des Holocaust aus seinem Leben auszublenden, ebenso wie seine jüdische Identität. Seit Jahrzehnten lebt er in Köln als Marcus Schwartz. Doch dann blitzen die Erinnerungen immer öfter auf und lassen dem 85-Jährigen keine Ruhe. Ihm wird klar: Er will endlich wieder Jude sein und auf dem jüdischen Friedhof seine letzte Ruhestätte finden. Dazu muss er seine Herkunft beweisen. Mit einer jungen Deutschtürkin bricht er in seine alte Heimat Ungarn auf, um dort nach Dokumenten oder Menschen zu suchen, die sein Judentum bezeugen können. Die Tragikkomödie erzählt die abenteuerliche Reise des ungleichen Paares in die Vergangenheit, in der es Momente voller Schrecken und Trauer, aber auch der Komik, Poesie und Schönheit erlebt.

Foto: Thimfilm

Zulu (F 2013, 110 min)
Regie: Jerome Salle
Mit: Orlando Bloom, Forest Whitaker, Tanya van Graan, Natasha Loring

Was zunächst wie ein Mord im Drogenmilieu aussieht, entpuppt sich in "Zulu" als internationales Verbrechen. Es geht um Menschenversuche und Medikamente. Die Geschehnisse reichen weit in die Zeit der Apartheid in Südafrika zurück. Mit Oscar-Preisträger Forest Whitaker als Chef der Mordkommission und todtrauriger moralischer Held sowie Orlando Bloom als zerrissener, draufgängerischer Cop hat der Filmemacher Jérôme Salle zwei überzeugende Schauspieler verpflichtet, die allerdings nicht immer die klischeehafte Figurenkonstellation und den arg konstruierten Plot des Films wettmachen können.

Foto: filmladen

Ein Schloss in Italien (F 2013, 104 min)
Regie: Valeria Bruni Tedeschi
Mit: Louis Garrel, Valeria Bruni Tedeschi, Xavier Beauvois, Filippo Timi

Louise ist in den 40ern und will die Schauspielerei an den Nagel hängen, um mehr Zeit zum Leben zu haben. Hinzu kommt, dass ihr geliebter Bruder Ludovic an AIDS erkrankt und ein Schloss in Italien, das einst dem verstorbenen Vater gehörte, verkauft werden muss. Als Louise auf den einige Jahre jüngeren Schauspieler Nathan trifft, der ihr alsbald den Hof macht, ist sie zunächst abweisend. Nicht zuletzt wegen des immer stärker werdenden Kinderwunsches und der scheinbar letzten Chance auf Erfüllung stürzt sie sich dann aber doch sehr schnell Hals über Kopf in diese Beziehung mit ungewissem Ausgang.

Foto: thimfilm

3 Days To Kill (USA 2014, 117 min)
Regie: McG
Mit: Kevin Costner, Amber Heard, Hailee Steinfeld, Connie Nielsen

Jahrelang hat der CIA-Agent Ethan Renner (Kevin Costner) seine Familie vernachlässigt. Als der einsame Wolf erfährt, dass er todkrank ist, reist er nach Paris, um die verbliebene Zeit mit seiner Ex-Frau Christine (Connie Nielsen) und der gemeinsamen, schwer pubertierenden Tochter Zooey (Hailee Steinfeld) zu verbringen. Aber seine Chefin Vivi (Amber Heard) bringt Renner dazu, einen letzten Job zu erledigen. Er hat drei Tage Zeit, um einen Top-Terroristen auszuschalten. Nach einem Drehbuch von Luc Besson ("96 Hours") hat US-Regisseur McG einen auf den Hauptdarsteller zugeschnittenen Thriller inszeniert, der mit Actionszenen und auch mit komischen Passagen punkten will.

Foto: constantin film

Noseland (A 2012, 80 min)
Regie: Aleksey Igudesman

Noseland ist eine groteske, humorvolle Hommage an die Welt der klassischen Musik. In dem formell als Dokumentarfilm gestalteten Werk verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion, Realismus und Komödie. So übernimmt einmal jährlich der weltberühmte Violinist und "Nasen-Fetischist" Julian Rachlin die Kontrolle über die kroatische Stadt Dubrovnik um einige der weltbesten Musiker, Schauspieler und Komponisten zusammenzubringen und damit eines der einzigartigsten Musikfestivals der Welt zu veranstalten. Mit von der Partie sind auch der ehemalige Bond-Darsteller Roger Moore oder John Malkovich.

Foto: sl film

Jakarta Disorder (A 2012, 88 min)
Regie: Ascan Breuer

Im Herzen der Megacity Jakarta sollen über Jahrzehnte gewachsene Slumsiedlungen einem gigantischen Wohnbauprojekt weichen. Für deren Bewohner wird die städtebauliche Entwicklung zur Existenzfrage. Zwei Frauen proben den Widerstand gegen die lokale Gesetzeswillkür. Sie postulieren die Teilhabe an jener Freiheit, die Indonesiens noch junge Demokratie verheißt, der armen Bevölkerungsmehrheit aber bis dato verwehrt worden ist. Ascan Breuers langjähriges Projekt ist nicht nur ein Porträt einer Stadt "von unten", sondern auch die Dokumentation der Schwierigkeiten und Hoffnungen einer aufkeimenden Demokratiebewegung.

Foto: stadtkino

Das persische Krokodil (A 2011, 58 min)
Regie: Houchang Allahyari

Zwei iranische Wildhüter kämpfen in der Einöde eine Schlacht gegen ein Krokodil, das sich in eine Zisterne verirrt hat und gerettet werden soll. "Bewaffnet" mit einer dünnen Schnur und einer Decke versuchen die Männer, das Tier zu fangen und zu fesseln, wogegen sich das Tier mit Leibeskräften wehrt. Regisseur Houchang Allahyari hat ein Werk über Menschen in Extremsituationen gedreht, das genauso gut in einem österreichischen Dorf spielen könnte - wenn man vom Krokodil absieht.

Foto: Stadtkino

Das Kind in der Schachtel (A 2014, 85 min)
Regie: Gloria Dürnberger

Regisseurin Gloria Dürnberger kam als acht Monate altes Baby zu einer Pflegefamilie, in der sich Beziehungen zu den Geschwistern und Pflegeeltern aufgebaut hat. Dennoch begibt sie sich nun auf eine Suche nach ihren leiblichen Wurzeln und ihre Mutter, die sie aufgrund psychischer Probleme nicht bei sich behalten konnte. "Das Kind in der Schachtel" ist eine Momentaufnahme dieser Suche nach Herkunft und dem momentanen Platz im Leben.

Foto: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion

Bad Neighbors (USA 2014, 96 min)
Regie: Nicholas Stoller
Mit: Zac Efron, Seth Rogen, Christopher Mintz-Plasse, Dave Franco, Rose Byrne

Sie hatten sich das Leben so schön vorgestellt: in ihrem kleinen Haus am Stadtrand, mit ihrer kleinen Tochter. Doch nun kommt alles anders für Kelly und Mac, das junge, noch ein wenig überforderte Elternpaar. Die neuen Nachbarn, eine vielköpfige Studentenverbindung, machen Ärger. Der Lärm, der gleich in der ersten Nacht vom angrenzenden Grundstück herüberschallt, ist kaum zu ertragen. Zunächst versuchen Mac und Kelly mit den wilden Jungs zurechtzukommen, dann aber bricht Krieg aus zwischen den ungleichen Nachbarn. Regie in der US-Komödie führte Nicholas Stoller, vor der Kamera stehen Zac Efron ("High School Musical") und Seth Rogen ("Beim ersten Mal"). (APA, 4.5.2014)

Foto: upi