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Waffen und Munition werden bei Gericht einkassiert.

Foto: APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleu

Feldkirch/Korneuburg - In den Gerichten der Sprengel Feldkirch (Vorarlberg) und Korneuburg (Niederösterreich) werden besonders viele Schusswaffen sichergestellt. Sagt die jährliche Statistik des Justizministeriums über Sicherheitskontrollen an österreichischen Gerichten.

Bei Eingangskontrollen wurden 2013 im Sprengel Feldkirch (kontrolliert wird in zwei Gerichten) 49 Schusswaffen abgenommen, in Korneuburg 158. Insgesamt wurden in niederösterreichischen Gerichten 203 Schusswaffen eingesammelt. 131 Sicherstellungen waren es in Wien, in allen anderen Bundesländern nicht mehr als zwei bis zehn.

Sind die Gerichte in Vorarlberg und Niederösterreich besonders gefährliche Orte? Heinz Bildstein, Präsident des Landesgerichts Feldkirch, winkt ab: "Keiner muss sich fürchten. In unseren Gerichten gibt es nicht mehr Bewaffnete als anderswo." Bildstein klärt das Rätsel der Statistik: "Für jede Waffenabnahme machen die Sicherheitsleute ein Strichle auf der Liste. Und weil wir einen eifrigen Gerichtskiebitz haben, der sehr oft kommt und immer seine Waffe bei sich hat, häufen sich die Eintragungen." Der Mann habe einen Waffenpass, der ihm das Tragen einer Waffe erlaube, versichert Bildstein.

Registrierung von Dienstwachen

Hintergrund der Korneuburger Statistik wiederum ist die Hausordnung des Gerichts, sagt Vizepräsidentin Christa Zemanek auf Anfrage des STANDARD. Weil auch die Registrierung von Dienstwaffen vorgeschrieben ist, sei die Zahl der Waffenabnahmen so hoch.

Polizisten, die als Zeugen geladen sind und im Dienst ins Gericht kommen, legen ihre Dienstwaffen dann selbst ins Schließfach, sagt Zemanek. Höher als in anderen Gerichten ist in Korneuburg mit 9631 auch die Zahl sichergestellter "sonstiger gefährlicher Gegenstände". Was einerseits auf die moderne Schleuse des 2012 eröffneten Gerichtsgebäudes zurückzuführen ist, andererseits aber wieder auf die Hausordnung. Wie bei Handgepäckskontrollen auf Flughäfen gelten in Kornneuburg auch Flüssigkeiten als potenziell gefährlich. Und weil dazu auch viele Kosmetika gehören, werden in Korneuburg auch Parfums und Deos eingesammelt. Die werden bei Verlassen auch wieder retourniert. (Jutta Berger, 29.4.2014)