Das Coronavirus Mers breitet sich in Saudi-Arabien rasant aus. Die Gesundheitsbehörde in Riad meldete am 28. April insgesamt 102 Todesfälle, acht mehr als am Vortag. 339 Menschen hätten sich seit Auftauchen des Erregers Mers-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) im Jahr 2012 in dem Königreich infiziert. Das Virus kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Der Großteil der Infektionsfälle wurde bisher in Saudi-Arabien registriert.

Am Sars-Erreger, der ebenfalls zu den Coronaviren zählt, waren vor zehn Jahren weltweit rund 800 Menschen gestorben. Mers gilt zwar als weniger ansteckend, führt aber häufiger zum Tod.

Wissenschafter konnten nachweisen, dass das Mers-Virus bei etlichen Kamelen Saudi-Arabiens zu finden ist, und dass es bei den Tieren schon seit mindestens zwei Jahrzehnten kursiert. Bei 75 Prozent der aktuellen Fälle handelt es sich nach WHO-Einschätzung aber um eine Ansteckung von Mensch zu Mensch. Oftmals hätten sich zum Beispiel Mitarbeiter im Gesundheitssektor angesteckt.

Mers ist nun erstmals auch in Ägypten nachgewiesen worden. Der infizierte Pataient sei gerade erst aus Saudi-Arabien zurückgekehrt, berichteten staatliche Medien am 26. April. (APA/dpa, 28.4.2014)