Hohe Ähnlichkeit: Die Hinterlassenschaften von Erosionsprozessen auf dem Mars (B) und auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen (C).

Foto: NASA/JPL/UofA for HiRISE

Göteborg - Hinweise, dass es in geologisch gesehen junger Zeit flüssiges Wasser auf dem Mars gegeben hat, haben Forscher der schwedischen Universität Göteborg gefunden. Sie berichten von einer Entdeckung bei einem etwa 200.000 Jahre alten Einschlagskrater auf der südlichen Hemisphäre des Mars.

Die Kraterregion weist laut den Forschern um Andreas Johnsson sehr gut erhaltene Erosionsrinnen und Reste von Muren bzw. Schuttströmen auf: beides Hinweise auf die Einwirkung von flüssigem Wasser. So bewerten die Forscher in ihrer im Journal "ICARUS" veröffentlichten Studie die Geländeformationen, nachdem sie sie mit irdischen verglichen haben. Laut Johnsson ähneln die Bilder der Region Luftaufnahmen von Spitzbergen.

Es sehe nicht danach aus, als wäre im Marsboden gebundenes Eis beim Einschlag freigesetzt worden, so Johnsson. Die Bilderauswertung deute eher darauf hin, dass hier Schnee abgeschmolzen sei.

Die Studie passt zu anderen Ergebnissen aus den vergangenen Jahren, denen zufolge sich - abhängig von der Jahreszeit - flüssiges Wasser an manchen Stellen auf dem Mars immer noch bilden kann. So fand die NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" ebenfalls Hinweise auf Erosionsrinnen, die sich während des Beobachtungszeitraums verlängert hatten. (red, derStandard.at, 26. 4. 2014)