Der Trend zu billigeren Smartphones bremst das Wachstum des erfolgsverwöhnten britischen Chipherstellers ARM. Der Umsatz legte zwar im ersten Quartal vergleichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 186,7 Millionen Pfund zu, wie das Hochtechnologieunternehmen am Mittwoch in Cambridge mitteilte. Vor einem Jahr waren die Erlöse allerdings noch um knapp ein Drittel gestiegen.

Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf 97,1 Mio. Pfund (118,3 Mio. Euro) zu. Unter dem Strich blieben 62,3 Mio. Pfund übrig, ein Fünftel mehr als vor einem Jahr.

Entwicklungsschub

Grund für die abgeschwächte Umsatzentwicklung ist vor allem, dass sich das rasante Wachstum bei Smartphones verlangsamt hat. Das spürt ARM bei den Lizenzeinnahmen. ARM-Produkte stecken in mehr als 95 Prozent aller Handys. Die Briten hoffen nun auf den nächsten Entwicklungsschub und rechnen mit deutlich steigenden Umsätzen aus dem Geschäft mit der Vernetzung von Alltagselektronik über das Internet. Die Briten erwarten für das Gesamtjahr weiter eine Umsatzentwicklung im Rahmen der Markterwartungen. Die ungewöhnliche Art der Prognose hat bei den Briten fast schon Tradition.

Die Börse reagierte enttäuscht über das Zahlenwerk. Bis zu Mittag verlor die Aktie gut 3,3 Prozent an Wert. Die Analysten von Broker Liberum bemängelten vor allem die schwachen Lizenzeinnahmen für Prozessoren. Die Experten von Bernstein richteten den Blick voraus. Sie erwarten dank neuer Chips eine stärkere zweite Jahreshälfte. Der Konzern war mit seinen stetigen Zuwächsen in den vergangenen Jahre eine Ausnahme in der Halbleiterbranche. 2013 lag das Wachstum 18 Prozentpunkte über dem Branchendurchschnitt. (APA, 23.4. 2014)