Die Defizite in der Europäischen Union sind im vergangenen Jahr zurückgegangen, während sich der öffentliche Schuldenstand erhöhte. Das geht aus den jüngsten Daten der Europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich das Defizit im Euroraum von 3,7 Prozent im Jahr 2012 auf 3,0 Prozent Jahr 2013, in der gesamten EU von 3,9 auf 3,3 Prozent. Österreich wies für 2013 laut Eurostat eine Neuverschuldung von 1,5 Prozent des BIP aus.

Schuldenstand gestiegen

Ebenfalls gemessen am BIP stieg der öffentliche Schuldenstand im Euroraum von 90,7 Prozent Ende 2012 auf 92,6 Prozent im vergangenen Jahr, in der EU28 von 85,2 auf 87,1 Prozent. In Österreich erhöhte sich die Gesamtverschuldung im selben Zeitraum geringfügig von 74,4 Prozent auf 74,5 Prozent. Davon entfielen laut Eurostat in Österreich im Jahr 2013 2,2 Prozent des BIP - oder 6,863 Milliarden Euro - auf zwischenstaatliche Kredite im Rahmen der Finanzkrise. Diese Kredite betreffen hauptsächlich die Euro-Krisenländer Griechenland, Irland und Portugal.

Der Anstieg des Schuldenstandes Österreichs für die Jahre 2010, 2011 und 2012 sei laut Eurostat hauptsächlich auf die Einbeziehung von Verbindlichkeiten zurückzuführen, welche vor der Prüfung des Bundes-Rechnungshofes im Jahr 2013 nicht in den öffentlichen Finanzen des Landes Salzburgs verbucht waren.

Einen Mini-Überschuss verzeichnete 2013 nur Luxemburg mit 0,1 Prozent. Zehn Mitgliedstaaten wiesen ein Defizit von mehr als drei Prozent des BIP aus und überschritten damit die Maastricht-Defizitgrenze.

16 EU-Staaten überschritten 2013 die Maastricht-Verschuldungsgrenze von 60 Prozent des BIP, darunter auch Österreich. Am höchsten war die staatliche Gesamtverschuldung in Griechenland.

Seine Vorbehalte gegenüber der Qualität der von Österreich gemeldeten Daten hat Eurostat zurückgezogen. Im Herbst 2013 äußerte die Behörde Unsicherheiten in Bezug auf die statistischen Auswirkungen des Beschlusses des Rechnungshofberichtes über das Land Salzburg. Die notwendigen Revisionen der Daten seien nun aber von der Statistik Austria durchgeführt worden, heißt es seitens Eurostat. (red, derStandard.at, 23.4.2014)