"E.T." war als Film ein voller Erfolg und matchte sich lange mit "Star Wars" um die nach damaligem Stand erfolgreichste Kinoproduktion aller Zeiten. Das Spiel fiel jedoch bei Presse und Käufern durch.

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Bemängelt wurden das Gameplay und schwache grafische Umsetzung.

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In der Rolle des notgelandeten Außerirdischen musste man vor Feinden fliehen und Telefonteile sammeln.

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Anno 1982 lockte die rührende Geschichte rund um den Buben Elliott und einen auf der Erde notgelandeten Außerirdischen ein Millionenpublikum in die Kinos. "E.T." gehört zu den Klassikern aus dem Repertoire von US-Regisseur Steven Spielberg.

Die Rechte für eine Spielumsetzung für den Atari 2600 sicherte sich im gleichen Jahr der Publisher Atari und brachte diese pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt. Darin gilt es für den langhalsigen Allreisenden, Wissenschaftlern und FBI-Agenten zu entkommen und nach den benötigten Telefonteilen zu suchen, um "nach Hause zu telefonieren".

Durchgefallen

Binnen fünf Wochen soll der Titel produziert worden sein, um rechtzeitig fertig zu werden. Atari hatte hohe Erwartungen und stellte unsgesamt rund fünf Millionen Cartridges her. Doch bei der Presse fiel der Titel fast flächendeckend durch. Unausgegorenes Gameplay und mangelhafte grafische Umsetzung lauteten die Hauptkritikpunkte.

Auch der Käuferansturm blieb aus: Nur rund eine Million Kopien von "E.T." konnte Atari absetzen. Das Spiel wurde ein finanzielles Desaster und soll auch zum großen Crash der Games-Branche im Jahr 1983 beigetragen haben.

Restbestand soll vergraben worden sein

Was mit den restlichen vier Millionen Ausgaben des Games geschehen ist, ist mittlerweile der Stoff eines modernen Mythos. Berichten zufolge wurden diese kurzerhand in einer Deponie nahe Alamogordo in der Wüste von New Mexico vergraben. Die Angaben dazu sind jedoch widersprüchlich, letztlich ist nicht einmal hundertprozentig gesichert, dass die Vergrabung überhaupt stattgefunden hat.

Ausgrabung

Nun, mehr als drei Jahrzehnte später, macht sich Microsoft gemeinsam mit dem Filmstudio Fuel Entertainment daran, das Geheimnis zu lüften. 2013 konnte man sich alle notwendigen Rechte für die Ausgrabungsaktion sichern. Am Samstag soll es nun so weit sein.

Begleitet von Regisseur Zak Penn ("X-Men 2", "Avengers"), der einen Dokumentarfilm über das Ereignis dreht, und von Archäologen sowie dem "E.T."-Gamedesigner Howard Scott Warshaw wird man herauszufinden versuchen, ob unter der Erde von Alamogordo tatsächlich vier Millionen "E.T."-Kopien lagern. Nicht bekannt ist, ob Microsoft den Event möglicherweise auch für eine spielebezogene Ankündigung nutzen wird.

Ausprobieren

Dank des Internet Archive kann sich heute mittlerweile jeder selbst ein Bild von der Qualität des Atari-Spiels aus dem Jahr 1982 machen. Vergangenes Jahr stellte das Projekt eine Sammlung an "historischen" Spielen online, die sich im Browser per Emulator spielen lassen und zu denen auch "E.T." gehört. (gpi, derStandard.at, 23.4.2014)