Wien - Die börsenotierte OMV hat zu Jahresbeginn dank der wiederangelaufenen Produktion im krisengeplagten Libyen und neuer Quellen in Norwegen wieder mehr Öl und Gas gefördert. Die Gesamtproduktion stieg im ersten Quartal auf 311.000 nach 277.000 Barrel pro Tag im Vorquartal, teilt der Konzern am Mittwoch mit.

Der Erdöl- und Gaskonzern erhält in Friedenszeiten etwa ein Zehntel seiner Förderung aus Libyen. Doch nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi bremsen die anhaltenden Unruhen die Ölförderung. Im vierten Quartal war die Produktion dort fast komplett unterbrochen. Nach dem Wiederanlaufen zu Jahresbeginn steht sie seit Mitte März erneut still.

Weiterverarbeitung

Im Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen blieben die Renditen weiter niedrig. Die OMV-Referenz-Raffineriemarge verbesserte sich im 1. Quartal geringfügig auf 1,63 Dollar (1,18 Euro) pro Fass (je 159 Liter), nach 1,17 und 1,16 Dollar in den beiden Vorquartalen; Anfang 2013 stand die Marge jedoch noch deutlich höher bei 3,01 Dollar/Barrel. Getrieben worden sei die jüngste Verbesserung durch höhere Benzin-Spannen, so die OMV.

Die Gas&Power-Sparte des OMV-Konzerns war laut Unternehmensangaben im 1. Quartal "weiterhin schwer beeinträchtigt" durch eine schwächere Erdgas-Nachfrage infolge des milden Winters und eine geringere Nachfrage von kalorischen Kraftwerken. Bei EconGas und Petrom wurden die Gas-Margen gedrückt, in der Türkei waren sie sogar negativ, heißt es von der OMV.

Die Erdgas-Verkaufsmengen der heimischen Gasgroßhandelstochter EconGas sanken im Jahresabstand um 23 Prozent, bei der rumänischen Tochter Petrom um 18 Prozent, erklärt der Konzern im Quartals-Zwischenbericht (Trading Statement). Die gesamten Verkaufs- und Tradingmengen an Gas sanken im OMV-Konzern binnen Jahresfrist von 135,8 auf 131,8 TWh. (Reuters/APA/red, derStandard.at, 23.4.2014)