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David Alaba spielt schon zum 35. Mal in der Champions League. Zum zweiten Mal in Madrid.

Foto: Reuters/Dalder

Madrid/Wien - Eine Statistik, die, ohne manipuliert zu sein, vorwiegend positiv ist, kann Mut machen. Sie kann aber auch in die Irre führen. Dem FC Bayern gilt Real Madrid als beliebter Gegner. Der deutsche Rekordmeister ist dem spanischen Pendant eine "bestia negra", wenn auch nicht die "schwarze Bestie". So wird in Spanien nämlich allgemein tituliert, wer oder was Angst einflößt. Etwa wie im vorliegenden Fall ein Kontrahent, gegen den die Gesamtbilanz von elf Niederlagen bei zwei Remis und sieben Siegen zwar moderat schlecht, die Überlebensrate in der Vorschlussrunde der Champions League bzw. des Meistercups aber doch besorgniserregend ausfällt. Vier von fünf Mal war für Real gegen Bayern Schluss, zuletzt 2012. Heute steht das 21. Treffen der beiden Kontrahenten auf dem Programm.

Noch eindeutiger spricht eine andere Statistik: Pep Guardiola hat als Coach nicht eines seiner bisher sieben Spiele im Bernabéu-Stadion verloren. Auch das einzige Champions-League-Duell in seiner Trainer-Ära beim FC Barcelona verlor Real - 2011 im Halbfinale mit insgesamt 1:3.

Bayern auf Rhythmussuche

Der 43-jährige Katalane wirkt aber aktuell fast wie der größte Trumpf der Bayern, die nach Fixierung des bisher schnellsten deutschen Meistertitels am 25. März nicht mehr ganz so fokussiert wie davor auftraten. "Unser Rhythmus ist ein bisschen verlorengegangen, was normal ist. Jetzt werden wir versuchen, unser Level so schnell wie möglich wieder zu erreichen", sagte Guardiola, der völlig glaubhaft versicherte, Real sehr gut zu kennen. "Ich weiß, wie schwierig es wird. Madrid hat alles."

Madrid hat vor allem mit Carlo Ancelotti einen Trainer, der noch keines seiner bisher sechs Spiele (alle mit dem AC Milan) gegen die Bayern verloren hat und der durchaus befähigt scheint, selbst Guardiola zu überraschen.

Real mit Ronaldo und Bale

Der 54-jährige Italiener hat von seinem Stamm nur den verletzten Verteidiger Álvaro Arbeloa nicht zur Verfügung, der schon zuletzt im Finale der Copa del Rey beim 2:1 gegen den FC Barcelona durch Daniel Carvajal ersetzt worden war. Aber Ancelotti kann mit Cristiano Ronaldo und vermutlich auch Gareth Bale, planen. Der portugiesische Weltfußballer hat seine Knie- und Oberschenkelblessur offensichtlich ausgeheilt. Der Waliser, der Barça am vergangenen Mittwoch in Valencia mit seinem Sensationslauf und -tor den finalen Schlag versetzt hat, strotzt laut Ancelotti trotz einer Erkältung vor Selbstvertrauen, allerdings machen ihm nach Berichten spanischer Medien  Magenprobleme zu schaffen.

Bei den Bayern war nur Manuel Neuer fraglich, doch der Torhüter, im April 2012 neben Sebastian Schweinsteiger der Held im Halbfinal-Elfmeterkrimi bei Real (3:1), hat seine Wadenverletzung auskuriert. Der Wiener David Alaba ist wie üblich in der Viererkette der Bayern gesetzt. (sid, lü, DER STANDARD, 23.4.2014)