Seit Jänner dieses Jahres ist das Portal aktiv: Die Whistleblower-Seite, die die heimische Finanzmarktaufsicht einrichtete, um verstärkt auf die Hilfe von Insidern zurückgreifen zu können, wenn es um Hinweise auf Verstöße in Finanzinstituten geht. Mitarbeiter von Finanzfirmen sollen damit Alarm schlagen können, wenn sie bei ihren Arbeitgebern Unregelmäßigkeiten ausmachen. Die Idee dahinter: Personen, die von Verstößen gegen einschlägige Gesetze Kenntnis haben oder begründeten Verdacht auf Verstöße hegen, können das der Behörde mitteilen - anonym und nicht rückverfolgbar. 

Bisher sind 59 Meldungen eingegangen, sagt FMA-Vorstand Helmut Ettl im ORF-Radio. 60 Prozent davon seien "sehr wichtige Informationen" gewesen, 20 Prozent der Meldungen seien an andere Behörden wie die Staatsanwaltschaft weitergeleitet geworden. Die restlichen 20 Prozent hätten zu wenig Substanz gehabt.

Dass das Meldesystem zur Vernaderung anregt, wies Ettl zurück. Insgesamt trage das Hinweisgebersystem zur Verbesserung der Moral am Finanzplatz bei. Als Beispiel für einen gemeldeten Missstand nannte er die Sicherheitslücke im IT-System eines Finanzdienstleisters. Auch Meldungen zu Geldwäscheverdacht in Osteuropa oder über irreführende Werbungen und Falschberatungen sind laut Ettl eingegangen. (red, derStandard.at, 18.4.2014)