Carousel ist die neue Foto-App von Dropbox.

Foto: Entwickler

Mailbox steht nun auch für Android zur Verfügung.

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Dropbox hat sich seit seinem Start im Jahr 2007 stark weiter entwickelt. Neben einer Aufstockung der Mitarbeiter und des Kapitals befindet sich das in San Francisco ansässige Unternehmen seit Monaten fleißig auf Einkaufstour. So hat Dropbox alleine in den letzten drei Monaten die Foto-App Loom, den Social-E-Book-Reader Readmill, das Chat-Tool Zulip und Hackpad, ein Dienst zur gemeinschaftlichen Bearbeitung von Dokumenten, übernommen.

"A Home for Life"

Unter dem Motto "A Home for Life" hat das Unternehmen bei einer Veranstaltung am 9. April mehr über seine Strategie verraten, die intern "Kapitel 2" genannt wird. Über die Höhe der Akquisitionen ist nichts bekannt, die Mitarbeiter der Dienste - jeweils etwa zehn Personen - stocken die Belegschaft von Dropbox auf rund 700 Personen auf. Die Apps der übernommenen Firmen werden eingestellt, um die neuen Ressourcen in die Entwicklung von Dropbox-Anwendungen fließen zu lassen, berichtet Recode.

So wird das Team von Loom etwa an der Dropbox-Foto-App Carousel arbeiten, die beim Event am 9. April präsentiert wurde. Für die Gründer ist es offenbar kein großes Problem, dass die App eingestellt wird. Sie standen vor der Entscheidung, ob sie in direkte Konkurrenz mit Dropbox treten sollen, so Mitgründer Jan Senderek zu Recode.

Woran die ehemaligen Mitarbeiter von Readmill arbeiten werden, ist noch nicht so klar. Für CEO Henrik Berggren sei für den Deal mit Dropbox ausschlaggebend gewesen, dass er beim Unternehmen mehr verändern könne. Hackpad und Zulip wurden vorerst noch nicht eingestellt. Genaueres ist darüber aber nicht bekannt.

Mailbox

Den Übernahmemarathon hatte Dropbox im vergangenen Jahr mit Mailbox begonnen. Das Unternehmen hatte den mobilen iOS-E-Mail-Client nur wenige Wochen nach dessen Start für kolportierte 100 Millionen US-Dollar übernommen. CEO Gentry Underwood ist bei Dropbox mittlerweile Leiter der Entwicklung von Mailbox und Carousel. Seit 9. April ist Mailbox auch für Android verfügbar.

Der Grund für die vielen Übernahmen: Anstatt seine Preise wie die Konkurrenz, etwa Google Drive, zu senken, will Dropbox mit mehr Funktionalität punkten. Dabei versucht man die Entwickler-Teams möglichst komplett zu übernehmen. Ein heikles Unterfangen, denn die aufstrebenden Entrepreneure könnten ihr Know-how wieder abziehen und neue, eigene Dienste gründen. Bislang scheint das aber noch kein Problem zu sein. (br, derStandard.at, 18.4.2014)