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"Was die Menschen brauchen ist Begleitung, die vor allem die vorhandenen Stärken des Demenzbetroffenen erkennt. Dann ist auch mit der Diagnose Demenz weiterhin ein gutes Leben möglich", sagt Gerontopsychologe Alexander Aschenbrenner.

Foto: APA/dpa/Julian Stratenschulte

Im Jahr 2020 werden in Österreich laut der Hilfsorganisation Diakonie 130.000 Menschen direkt von Demenz betroffen sein. "Demenz bedeutet vergessen. Menschen mit Demenz dürfen aber nicht vergessen werden", appellierte Direktor Michael Chalupka am Gründonnerstag an die Bundesregierung. "Wenn der G8-Gipfel die Wichtigkeit des Themas wegen seiner demografischen und ökonomischen Brisanz erkennt, ist es höchste Zeit, dass auch die österreichische Bundesregierung gemeinsam daran arbeitet. Demenz geht uns alle an", so Chalupka.

"Betroffene brauchen Begleitung"

Die Diakonie unterstrich in einer Aussendung, dass "Demenzbetroffene nicht die zentralen Aspekte des Menschseins verlieren", so Alexander Aschenbrenner, Gerontopsychologe aus der Diakonie in Salzburg. "Was die Menschen brauchen ist Begleitung, die vor allem die vorhandenen Stärken des Demenzbetroffenen erkennt. Dann ist auch mit der Diagnose Demenz weiterhin ein gutes Leben möglich", so Aschenbrenner.

Neben der öffentlichen Bewusstseinsbildung und der Entlastung der Angehörigen fordert die Organisation auch eine gute und flächendeckende Versorgung mit sozialen Dienstleistungen. "Genauso unterschiedlich wie die Menschen, genauso unterschiedlich muss auch das Angebot sein", meinte Chalupka. "Zu Hause unterstützt mit mobilen Diensten, im Pflegeheim oder im betreuten Wohnen; ein Tageszentrum, wo nur tagsüber Unterstützung geboten wird - vieles soll möglich sein. Derzeit fehlen diese Leistungen oft noch oder sind schlichtweg nicht leistbar", so der Direktor. (APA, derStandard.at, 17.4.2014)