Android-Designchef Matias Duarte im Interview.

Foto: Accel Design Conference

Es ist eine Aussage, die man von einem hochrangigen Android-Entwickler nicht unbedingt erwarten würde: "Mobil ist tot", verkündete Designchef Matias Duarte in einem Gespräch im Rahmen der Accel Design Conference vollmundig.

Konzepte

Duarte, der Mitte 2010 zu Google gestoßen ist und zuvor unter anderem die oft gepriesene Oberfläche von WebOS entworfen hat, meint damit freilich nicht, dass Smartphones und Tablets keine Zukunft haben. Es gelte aber, sich vom Konzept "Mobil" zu verabschieden. Ein solches sei in früheren Jahren nützlich gewesen, als solche Geräte in ihren Möglichkeiten aufgrund technischer Begrenzungen noch extrem eingeschränkt waren. Mittlerweile könne man aber beinahe alle Tätigkeiten, die die Konsumenen in ihrem Alltag brauchen, auf einer Fülle von unterschiedlichen Geräten umsetzen.

Insofern sei die Definition einer eigenen Kategorie "Mobil" nicht bloß unsinnig, sondern stehe einer über verschiedene Bildschirmgrößen hinweg konsistenten User Experience im Weg. Designer und Entwickler dürften unterschiedliche Ausgabegeräte nicht länger als getrennte Produkte begreifen, so die Aufforderung von Duarte. Es gelte, eine Kern-User-Experience zu entwickeln, die für alle Bildschirmgrößen gleich bleibt und bei der lediglich für die jeweiligen Rahmenbedingungen optimiert wird.

Android.next

Bereits in den vergangenen Monaten haben sich Hinweise verdichtet, dass die Entwicklung bei Google in ebendiese Richtung geht. So hat man die Bemühungen zur Vereinheitlichung von Android- und Chrome-Apps konsequent vorangetrieben. Vor kurzem tauchten dann Berichte auf, dass das Unternehmen unter dem Codenamen "Hera" Android und das Web künftig näher zusammenbringen will.

Android Wear

Im Verlauf des Interviews geht Duarte noch auf eine Reihe anderer Themen ein, darunter Fragen zum unlängst vorgestellten Wearables-Betriebssystem Android Wear. Details zu konkreten Geräten will er allerdings nicht nennen - obwohl er selbst eingesteht, beim Interview eine bislang nicht vorgestellte Smartwatch getragen zu haben. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 16.4.2014)