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Die Kosten für die Autohaltung sind in Österreich bekanntlich wieder ein bisschen gestiegen. Das schlägt sich auch in der Inflationsrate nieder, die hierzulande wesentlich höher ist als im Euro-Raum.

Foto: AP/Möchler

Wien - Derzeit gilt die Sorge - zumindest der Geldpolitiker - eher der Frage, ob Europa Deflationsgefahr droht oder nicht. Denn fallende oder stagnierende Preise erfreuen zwar die Konsumenten, lassen aber die Alarmglocken der Ökonomen schrillen. Der Preisauftrieb in der Eurozone ist mit 0,5 Prozent nämlich weit niedriger, als es der Europäischen Zentralbank lieb ist. Die Inflationsrate ist damit so niedrig wie zuletzt im November 2009, als die Weltwirtschaft in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg steckte. Die EZB strebt eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent an. Fallen die Preise über längere Zeit, steigt der Wert des Geldes. Weil die Menschen ihr Geld dann nicht ausgeben, drückt das die Konjunktur, warnen Experten.

Österreich mit höchstem Preisanstieg

Hierzulande ist die Inflationsrate heuer im März im Vergleich zum Vorjahresmonat zumindest leicht auf 1,6 Prozent gestiegen. Im Februar lag die Preissteigerung bei 1,5 Prozent. Harmonisiert betrug laut Eurostat die Rate im März 1,4 Prozent. Gemeinsam mit Malta hatte Österreich damit die höchste Inflationsrate unter den 18 Euro-Ländern. Im Vergleich aller EU-Staaten liegt Österreich noch hinter Großbritannien (1,6 Prozent), das nicht der Eurozone angehört. In der gesamten EU ging die Inflation im März auf 0,6 Prozent zurück, gegenüber 0,8 Prozent im Februar. Negative Inflationsraten - also einen Preisrückgang - verzeichneten acht EU-Staaten: Bulgarien (-2,0 Prozent), Griechenland (-1,5 Prozent), Zypern (-0,9 Prozent), Portugal und Schweden (je -0,4 Prozent), Spanien und die Slowakei (je -0,2 Prozent) sowie Kroatien (-0,1 Prozent).

Täglicher Einkauf deutlich teurer

Dominant in der Teuerung waren hierzulande wie zuletzt schon Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke, teilte die Statistik Austria mit. Mitverantwortlich für den leichten Anstieg ist die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer. Der tägliche Einkauf verteuerte sich deutlich um 3,8 Prozent. Erfasst wird er im sogenannten Mikrowarenkorb. Im Februar hatte sich dessen Steigerung noch etwas deutlicher auf 3,9 Prozent belaufen. Der Miniwarenkorb wiederum - er soll den wöchentlichen Einkauf darstellen - wurde im März im Zwölfmonatsvergleich um 1,2 Prozent teurer.

Demnach sind die Nahrungsmittel samt der Wohnkosten für knapp zwei Fünftel der Inflation verantwortlich. "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" wurden im Schnitt um 2,4 Prozent teurer, was einen Einfluss auf die Inflationsrate von 0,3 Prozentpunkten brachte. Genau betrachtet verbilligten sich alkoholfreie Getränke im Schnitt aber um 0,7 Prozent. Preisdämpfend wirkte im Jahresabstand vor allem die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" - Schuhe wurden im Schnitt um 2,0 Prozent billiger, Gewand um 0,9 Prozent.

Treibstoffe günstiger

Treibstoffe vergünstigten sich dagegen im März im Jahresabstand um 3,9 Prozent.  Auch Wegfliegen wurde aber deutlich billiger, so die Statistikbehörde: Flugtickets sanken im Vergleich zu März 2013 um 13,9 Prozent im Preis.

Die Teuerung laut dem europäisch harmonisierten Verbraucherpreisindex lag im März 2014 bei 1,4 Prozent, nach 1,5 Prozent im Februar. Die Teuerung für Pensionistenhaushalte betrug im März (wie schon in Februar) 1,7 Prozent. (APA/red, derStandard.at, 16.4.2014)