Wien/Klagenfurt/Udine - Die marode Staatsbank Hypo Alpe Adria hat inzwischen 93 Mio. Euro an geschädigten Kunden ihrer Italien-Tochter ausbezahlt. Grund sind im vergangenen Jahr aufgedeckte Zinsmanipulationen bei indexierten Leasingverträgen. Nunmehr seien 90 Prozent der Schadenssumme inklusive gesetzlicher Zinsen getilgt, wie die Hypo am Dienstag bekannt gab.

Die Hypo erinnerte weiters, dass die Manipulationen bei ihrer Italien-Tochter "für den Verwaltungsrat und die Aufsichtsorgane nicht erkennbar" gewesen seien. Untersuchungen hätten inzwischen aber ergeben, dass die Manipulation "durch einen engen Personenkreis" getätigt worden sei und diese dabei "zumindest bis 2003 zurückverfolgt" würden. Bisher war lediglich von Manipulationen zwischen 2008 und 2013 bei der Zinssatzberechnung von 14.000 Leasingverträgen mit unerlauben Zinsen in Höhe von 30 Mio. Euro die Rede gewesen.

Es hat wie berichtet mehrere personelle Konsequenzen gegeben, schon bevor Ende Juni 2013 eine Razzia der italienischen Steuerpolizei in der Hypo-Italien-Zentrale in Udine stattgefunden hatte. Bis zum Sommer seien nun Folgeuntersuchungen aller Leasingverträge angeordnet. Vorbereitungen für rechtliche Schritte "gegen die verdächtigen ehemaligen Hauptakteure" würden intensiviert. (APA, 15.4.2014)