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Im Haus von Jay Carney ist Sowjet-Propaganda zu sehen.

Foto: AP Photo/Carolyn Kaster

Washington - Berufliches und Privates soll man besser trennen. Das musste nun auch US-Präsident Barack Obamas Sprecher Jay Carney erfahren, der ausgerechnet mit Propaganda-Plakaten aus Sowjet-Zeiten Schlagzeilen macht - angesichts der Spannungen zwischen Washington und Moskau in der Ukraine-Krise keine allzu rühmlichen.

Die beiden Poster in Carneys Haus sind auf einem Foto zu sehen, das das Magazin "Washingtonian Mom" in einem Artikel über dessen Familie veröffentlichte. Eines der Plakate scheint eine abgewandelte Version eines Propaganda-Posters von 1920 zu sein. "Hast Du Dich verpflichtet?", fragt ein Soldat der Roten Armee auf Russisch und streckt dem Betrachter den Zeigefinger entgegen.

"Je stärker das Hinterland, desto stärker die Front!"

Das andere Plakat zeigt eine Fabrikarbeiterin und soll Frauen dazu ermutigen, Berufe zu ergreifen, die Männer wegen ihres Einsatzes an der Kriegsfront aufgeben mussten. Nach Angaben eines Internet-Händlers, der das Plakat verkauft, wurde es im Juni 1941 gedruckt - nur wenige Tage nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. "Je stärker das Hinterland, desto stärker die Front!" heißt es auf dem Plakat.

Carney, der in seinen täglichen Presse-Briefings im Weißen Haus mit Blick auf den Ukraine-Konflikt bereits mehrfach von "russischer Propaganda" gesprochen hat, äußerte sich bisher nicht zu den Postern. Er und seine Frau Claire Shipman haben allerdings eine besondere Beziehung zu Russland: Sie lernten sich Anfang der 1990er-Jahre in Moskau kennen, als beide dort als Journalisten arbeiteten. (APA, 15.4.2014)