Edward Snowden erhielt vom deutschen Verein Digitalcourage den ersten positiven Big Brother Award.

Foto: Digitalcourage

Bei den alljährlichen Big Brother Awards werden Negativpreise an die größten Datenkraken verliehen. Zum ersten Mal in der deutschen Awards-Geschichte wurde nun ein Positivpreis ausgestellt und zwar an NSA-Whistleblower Edward Snowden. Der Verein Digitalcourage fertigte als Preis außerdem eine Million Aufkleber an, auf denen Asyl für den US-Amerikaner gefordert wird.

 

Computer Sciences Corporation

Der Rest der Verleihung stand weiterhin ganz im Zeichen der Enthüllungen rund um die US-Behörde. So wurde in der Kategorie Wirtschaft die private NSA-Spionageabteilung Computer Sciences Corporation (CSC) ausgezeichnet, die outgesourcte EDV-Abteilung der amerikanischen Geheimdienste CIA und NSA. In Deutschland gibt es eine CSC-Niederlassung in Wiesbaden.

Bundeskanzleramt und “Spione im Auto“

In der Kategorie Politik wurde das deutsche Bundeskanzleramt mit dem Negativ-Preis ausgezeichnet. Dieses soll nicht besonderen "Aufklärungswillen" gezeigt haben und außerdem selbst in dem Skandal verstrickt sein. Den Negativpreis in der Kategorie Technik räumten "die Spione im Auto" ab. Hierbei wurde keine besondere Marke ausgezeichnet, sonder insgesamt die Notruf-, Ortungs- und Navigationsdienste.

Reiseunternehmen, LG und RWE Vertrieb

Das Unternehmen "Mein Fernbus GmbH" konnte auch einen Big Brother Award abholen. Die Firma "zeichnete" sich dadurch aus, dass bei Reisen mit dem Anbieter bei Online-Tickets immer ein amtlicher Ausweis mitgeführt werden muss, was eine anonyme Reise unmöglich macht. LG wurde für die smarten Fernsehgeräte ausgezeichnet, die das Fernsehverhalten der Nutzer an die Firmenzentrale übermittelt und die RWE Vertrieb AG, weil sie Mitarbeiter in Call-Center mittels Überwachungssoftware kontrolliert. (red, derStandard.at, 12.04.2014)