Mit einer Flut an Anfragen zum Bereich Internet und Telekommunikation sieht sich die Konsumentenberatung der Salzburger Arbeiterkammer konfrontiert. Im Vordergrund stehen Fragen zur Sicherheit im Internet, Internet-Einkauf und Beschwerden über Spam-Mails, das sind unerwünschte E-Mails, zumeist Werbung. Salzburgs AK-Präsident Siegfried Pichler forderte am Donnerstag, bei einem Pressegespräch in Salzburg, ein strengeres Telekommunikationsgesetz und verwies dabei auf Deutschland.

Reizwörter

1.551 Anfragen zu diesen Themen habe es im Jahr 2002 gegeben, heuer im ersten Halbjahr seien es schon über 900 gewesen, schilderte Konsumentenberater Heimo Typplt. Auf Grund der starken Zunahme der Spam-Mails hat die AK Salzburg nun einen Folder aufgelegt, in dem auch für den Laien verständliche Tipps gegeben werden, wie man sich gegen unerwünschte Mails, die den elektronischen Briefkasten völlig verstopfen können, wehren kann. Vielfach hilft schon ein elektronischer Filter, der bestimmte Reizwörter ausschließt, etwa "gratis", "Sex" oder "Gewinnspiel", so Typplt.

Pichler kritisierte, dass im neuen Telekommunikationsgesetz das Versenden von Spam-Mails an Kleinst- und Kleinbetriebe nicht mehr verboten sei, anders als in Deutschland oder in einer Empfehlung der EU. "Die Werbewirtschaft hat sich stark durchgesetzt", so Pichler. Weiters bemängelte er die kostenlose Mitnahme von Telefonnummern zu anderen Netzbetreibern. Für den Konsumenten sei nicht mehr erkennbar, in welches Netz er telefoniert. Das könne teuer werden. Weiters forderte der AK-Präsident, dass die kostenlose Sperre von Mehrwertnummern im Gesetz verankert werde. Vor allem für Familien könne es hilfreich sein, wenn der Zugang zu diversen Hotlines gesperrt werden könne.

Zahnlos

Typplt räumte aber ein, dass auch das bisherige Verbot von unerwünschter elektronischer Post ein relativ zahnloses Instrument gewesen sei. Obwohl die AK mehrmals Anzeige erstatte habe, sei ihm kein einziger Fall bekannt, dass ein Versender bestraft worden sei. In den meisten Fällen sitzt der so genannte Spammer allerdings in Asien oder in den USA, eine Verfolgung sei dann kaum möglich. Der Schlüssel sei der Umgang mit der eigenen E-Mail-Adresse, die Typplt als "schützenswertes Gut" betrachtet. (APA)