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Bremer: Das Sicherheitsproblem hat "terroristische Dimension" bekommen

Foto: APA/epa/Jamal Nasrallah
Washington/Bagdad - Der US-Zivilverwalter im Irak, Paul Bremer, hat nach dem schweren Anschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad Sicherheitsprobleme relativiert. Zwar gebe es im Irak eine "Bedrohung durch Terrorismus", dies bedeute jedoch nicht, dass die Besatzungsmächte die Kontrolle verloren hätten, sagte Bremer am Mittwoch dem US-Fernsehsender CBS. Das Sicherheitsproblem habe "eine terroristische Dimension" bekommen, ansonsten aber sei die Sicherheitslage im Land "grundsätzlich in besserer Verfassung" als zu Beginn seiner Amtszeit als Zivilverwalter. Für die Sicherheit des UN-Hauptquartiers seien zudem UN-eigene Sicherheitskräfte und nicht US-Soldaten verantwortlich gewesen.

Schiitische Geistliche verurteilen Anschlag

Mehrere ranghohe schiitische Geistliche im Irak verurteilten den Anschlag vom Dienstag. Der Anführer des Obersten Rats für die Islamische Revolution (SCIRI), Ayatollah Mohammed Baker el Hakim, sagte, die Tat beweise erneut, dass die gestürzte Regierung von Ex-Präsident Saddam Hussein noch immer über Mittel verfüge, das Land zu schwächen. Das "ehemalige Regime" versuche weiter, "Instabilität und Terror" zu verbreiten. Ein Sprecher des einflussreichen Groß-Ayatollahs Ali el Sistani verurteilte den Anschlag ebenfalls. Auch der mit Anti-US-Parolen aufgefallene Geistliche Moktada el Sadr sprach sich gegen "den kriminellen Akt gegen das Büro der Vereinten Nationen" aus, der den Interessen des irakischen Volkes zuwider laufe.

Insgesamt waren bei dem Anschlag auf das UN-Hauptquartier am Dienstagabend 24 Menschen getötet worden, unter ihnen der UN-Sonderbeauftragte für den Irak, Sergio Vieira de Mello. (APA)