Martina Kronberger-Vollnhofer berichtet von steigenden Anfragen.

Foto: Martina Konrad-Murphy

Wien - Sterbebegleitung für das eigene Kind zu erfragen fällt vielen Eltern schwer. Bis sie sich zu diesem Schritt durchringen konnte, habe viel passieren müssen, erzählt Michaela Pöltl. Sie ist Mutter einer schwerkranken 16-Jährigen, die rund um die Uhr betreut werden muss.

Seit dem Anruf bei Momo, dem mobilen Kinderhospiz in Wien, sind einige Monate vergangen. Die kostenlose Betreuung ermöglicht ihr seither etwa den "Luxus", wie sie es lächelnd nennt, "Lebensmittel einkaufen zu gehen". Vor allem aber könne ihre Tochter weiterhin zu Hause versorgt werden.

54 Familien wurden seit der Gründung vor einem Jahr von Momo begleitet - medizinisch, psychologisch und auch über den Tod eines Kindes hinaus. "Der Bedarf für ein Kinderhospiz liegt weit höher", bilanziert Martina Kronberger-Vollnhofer, Leiterin von Momo. Die Anfragen würden stetig steigen, öffentliche Gelder gebe es jedoch keine. "Unsere Arbeit wird nur durch Spenden finanziert", sagt die Palliativmedizinerin. Rund 800 Kinder in Wien und Umgebung leiden an lebensbedrohlichen Krankheiten. (juh, DER STANDARD, 10.4.2014)