Die Coupé-Version der S-Klasse bringt gehörig Schwung in die Oberklasse, setzt sich so deutlich von der Limousine ab und glänzt durch zusätzliche Finessen

Es ist naturgemäß ein besonderer Moment, wenn Mercedes die Coupé-Variante einer neuen S-Klasse nachschiebt. Mit Superlativen nicht geizen heißt da die Devise. So hatten die Wortschöpfer vor der Präsentation beim Genfer Automobilsalon alle Hirnwindungen voll zu tun, denn der Sensation gebührend Ausdruck zu verleihen ist naturgemäß keine leichte Aufgabe.

Foto: daimler

Vertriebsvorstand Mercedes Benz Cars, Ola Källenius, fand sodann tatsächlich beeindruckende Worte der Begeisterung: "Exklusiver geht es nicht – sportliche Ästhetik in Reinkultur" oder "Das atemberaubende von sinnlicher Klarheit und sportlich-klassischen Proportionen geprägte Design ..."

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In der Tat, die Konkurrenz schläft nicht, und Mercedes muss sich immer wieder gehörig etwas einfallen lassen, um den Spitzenplatz in der Ranking-Liste der Technologieführer zu verteidigen. Thomas Weber, Entwicklungsvorstand: "Das Fahrzeug legt sich ähnlich einem Motorradfahrer in die Kurve und reduziert so die auf die Insassen wirkende Querbeschleunigung." So wollen wir uns doch näher ansehen, was dahintersteckt, wenn "Designer im Sinne lebendiger Tradition aus einem Genpool markentypischer Stilelemente schöpfen" oder "das S-Klasse Coupé seinen sinnlichen Charakter durch konvex und konkav modellierte Flächen erhält."

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Auf eine sachlichere Ebene heruntergeholt, kann man sagen, dass die bisher schon beeindruckenden technischen Raffinessen der S-Klasse im Coupé um zusätzliche Feinheiten erweitert wurden. Eine davon ist tatsächlich die Kurvenneigefunktion.

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Man darf sich das aber nicht allzu dramatisch vorstellen, denn die Einrichtung, die Magic Body Control genannt wird, senkt den Wagen auf der Kurven-Innenseite um bis zu 2,5 Grad ab. Klingt nach nicht besonders viel, aber normalerweise kippt ein Auto in die andere Richtung, und zwar um weit mehr als 2,5 Grad, womit hier erfahrungsgemäß ein deutlich spürbarer positiver Effekt für die Insassen verbunden sein muss.

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Magic Body Control ist selbstverständlich auf die ganze breite Basis anderer Besonderheiten aufgesetzt, etwa die Active Body Control und den Road Surface Scan, schließlich darf so ein System nicht reagieren, sondern muss aktiv arbeiten. So erfasst eine Kamera bis zu 15 Meter voraus die Straßenkrümmung, damit das System rechtzeitig weiß, auf welcher Seite nun der Wagen hochgepumpt werden muss.

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Mechanisch umgesetzt wird die Höhenverstellung über Hydraulikzylinder an den Federbeinen, sogenannte Plunger. Aktiv ist das System zwischen 30 und 180 km/h und solange die Kamera an der Windschutzscheibe nicht schmutzverschmiert ist.

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Einen weiteren Beleg für Ausdruckskraft stellen die Voll-LED-Scheinwerfer mit "ikonenhafter Augenbraue als Tagfahrlicht" dar. Auf Wunsch kann man die Scheinwerfer noch mit jeweils 47 Swarovski-Kristallen verbrämen lassen. Für das serienmäßige Panoramadach ist auch noch Magic Sky Control erhältlich, ein Verdunkelungssystem, das die Lichtdurchlässigkeit bis auf ein Prozent reduziert.

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Zum Schluss sei erwähnt, dass die zwei­türige S-Klasse ab der zweiten Jahreshälfte zu haben ist und zunächst mit dem 5-Liter-V8-Biturbo ausgeliefert wird. Das S 500 Coupé bringt es auf eine Höchstleistung von 455 PS.

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Und was wir beinahe zu erwähnen übersehen hätten: "Zum sportlichen Fahrerlebnis trägt entscheidend der emotionale Sound der Abgasanlage bei." (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 12./13.4.2014)

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Mercedes-Benz

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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