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Nach dem Rückzug von Ulrike Haider-Quercia präsentiert das BZÖ die neue Nummer eins: Angelika Werthmann. Auf den weiteren Plätzen: das "Who is who" des BZÖ.

Foto: APA/Schlager

Die EU-Abgeordnete Angelika Werthmann ist die neue Spitzenkandidatin des BZÖ für die EU-Wahl. Nach dem überraschenden Rückzug von Jörg Haiders Tochter Ulrike Haider-Quercia am Dienstag präsentierte Parteichef Gerald Grosz bei einer Pressekonferenz am Donnerstag die neue BZÖ-Liste mit Werthmann auf Platz eins. Listenzweiter ist Grosz selbst.

Die Präsentation von Haider-Quercias Kandidatur fand einst noch in der schicken Wiener Skybar statt, die neue Listenerste wurde jetzt lediglich in den Räumen der BZÖ-Zukunftsakademie vorgestellt. Grosz wiederholte, dass er zwar enttäuscht über Haider-Quercias Rückzug sei, ihre Entscheidung aber verstehe. Dass sie wegen innerparteilicher Kritik ihre Kandidatur zurückgezogen habe, schloss er aus. Sie sei in der Öffentlichkeit "denunziert" und "verleumdet" worden, weil sie den "falschen Vater" habe.

ALDE-Ausschluss "Tiefschlag der politischen Karriere"

Den Ausschluss Werthmanns aus der liberalen ALDE-Fraktion im EU-Parlament bezeichnete Grosz als "Meinungsterror", da die neue Spitzenkandidatin doch eine "ausgewiesene Liberale der europäischen Mitte" sei. Trotzdem gab er sich zuversichtlich und zeigte sich dankbar über die bisherige Listenzweite, die nun die Nummer eins ist.

Werthmann selbst sieht den ALDE-Ausschluss als "politischen Tiefschlag" ihrer Karriere. Sie habe nicht gedacht, dass Sippenhaftung auf so hoher Ebene möglich sei. Die neue Spitzenkandidatin ortet eine "Meinungsdiktatur" gegen Haider-Quercia, wo doch schon deren Vater unter einer ähnlichen Situation gelitten habe. 

"Who is who" des BZÖ

Bei einem Parteivorstand am Mittwochabend wurden die Fortsetzung der Kandidatur des BZÖ und die neue Spitzenkandidatin einstimmig beschlossen. Mit der "Liste Mag. Werthmann" und dem Motto "Jetzt erst recht" will die Partei ein Mandat erreichen. Werthmann hatte erst vor zwei Wochen ihre Kandidatur für das BZÖ, damals noch als Listenzweite, bekanntgegeben und war daraufhin aus der liberalen Fraktion im EU-Parlament ausgeschlossen worden.

Seine Kandidatur auf Platz bezeichnete Grosz "auch als Zeichen der Solidarität und Unterstützung". Die weiteren, weitgehend unbekannten Kandidaten auf den ersten zehn Listenplätzen sieht der Parteichef als das "Who is who" des BZÖ. Den Listenabschluss bilden aber zwei BZÖ-Urgesteine: Herbert Scheibner, ehemaliger Verteidigungsminister, und Ursula Haubner, Schwester von Jörg Haider, kandidieren auf Platz 40 und 41. (APA/red, derStandard.at, 10.4.2014)