Eine Lkw-Maut auf Landstraßen klingt gut. Ist es aber nur bedingt.

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 Der einfachste Standpunkt zur Forderung der Bundesländer nach Erweiterung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen lautet: Schluss, aus mit neuen Steuern, es reicht, es geht ohnehin nur darum, wieder Geld aufzutreiben, um Budgetlöcher zu stopfen, die sich durch undurchsichtige und kurzsichtige Geschäftspraktiken in der Vergangenheit aufgetan haben.

Neue Einnahmen würden den schludrigen Umgang mit Steuergeld nur weiter am Leben erhalten. Das andere Extrem: Die Lkw-Maut muss her, weil Lkws die Luft verpesten, Erdöl verbrennen und damit das Klima kaputtmachen.

Großschweinbart atmet auf

Auf ihre Art haben beide recht. Gleichzeitig wird immer noch so getan, als ob irgendjemand die Wahl hätte, hier eine kluge langfristig durchdachte Entscheidung zu treffen. Die Sachzwänge dominieren.

Die Konsequenz ist letztlich, dass aus der real brennenden Finanznot der Länder und Gemeinden, angeheizt durch berechtigte Umweltargumente die nächste Steuer gebastelt wird, die dann eben Lkw-Maut heißt. Die Kosten dafür verlieren sich ja ohnehin in jeder großflächigen Kalkulation: Das Schnitzel wird trotzdem nicht teurer in Großschweinbart. Wir kaufen es ohnehin immer zum halben Preis im Angebot.

Alsdann: Diese Erregung um eine Lkw-Maut auf Landstraßen wirkt nebensächlich, egal ob man aus jeweils guten Gründen dafür oder dagegen ist. Viel wichtiger wäre, tatsächlich konsequent Kostenwahrheit im Verkehr anzustreben, eine Herausforderung, die weit komplexer ist, dabei gilt es aber auch regionale Entwicklungschancen zu berücksichtigen. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 10.4.2014)