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TV-Duell zwischen Jean-Claude Juncker (links) und Martin Schulz.

Foto: EPA/JULIEN WARNAND

Brüssel - Bei ihrem ersten TV-Duell haben sich die Spitzenkandidaten von Konservativen und Sozialdemokraten für die Europawahl einen Schlagabtausch zur Schuldenpolitik geliefert. Jean-Claude Juncker (59) und Martin Schulz (58) diskutierten am Mittwoch in einer vom französischen Fernsehen übertragenen Debatte über aktuelle europapolitische Themen.

Der ehemalige Luxemburger Premier Juncker plädierte dafür, die öffentliche Verschuldung in Europa so niedrig wie möglich zu halten. "Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass wir Wachstumspolitik nicht auf Haushaltsdefiziten aufbauen können, die jeden Tag größer werden, und auf Schuldenniveaus, die jeden Tag wachsen", sagte der ehemalige Eurogruppen-Vorsitzende.

Der SPD-Politiker Schulz argumentierte dagegen, dass Investitionen nötig seien, um Wachstum anzuschieben, und dies die Schulden anwachsen lasse. "Investieren heißt, steigende Schulden zu akzeptieren. Das ist ein Mittel, um neues Wachstum zu garantieren", sagte Schulz. Jedes Land müsse anders betrachtet werden.

Bei vielen anderen Themen waren sich die beiden Politiker einig, etwa dass Maßnahmen nötig seien, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und kleinen Firmen leichteren Zugang zu Kredite zu gewähren. Zudem müsse man gegen fremdenfeindliche Strömungen vorgehen.

Die beiden Politiker sind Kandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten, das nach der Europawahl neu besetzt wird. Derzeit hat Jose Manuel Barroso das Amt inne. (APA, 10.4.2014)