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Andreas Treichl hatte mit Milos Zeman einiges zu besprechen.

Foto: Reuters/Bader

Prag  - Die börsenotierte österreichische Erste Group erwägt nach Worten des tschechischen Staatspräsidenten Milos Zeman, ihren Sitz von Wien nach Prag zu verlegen. Zeman erklärte das am Mittwoch auf einer Wirtschaftskonferenz in Prag unter Berufung auf Erste-Chef Andreas Treichl.  Details nannte Zeman nicht.

Erste-Sprecher Michael Mauritz verweist auf derStandard.at-Nachfrage darauf, dass die Erste Group derzeit ihr Headquarter für 300 Millionen Euro am neuen Hauptbahnhof baue, die 2016 fertig werden soll. Dessen ungeachtet sei das steuerliche Umfeld ein wichtiger Faktor, wenn es darum gehe zu entscheiden, wo man als Unternehmen Ressourcen zusammenfasse oder investiere. "Dazu kommt natürlich auch die politische und wirtschaftliche Stabilität. Sollte die Tschechische Republik den Euro einführen, dann wäre das sicherlich ein wichtiges Signal an Investoren" so Mauritz.

Die tschechische Tochter des Sparkassen-Spitzeninstituts, die Ceska Sporitelna, ist hochprofitabel. Und anders als in Österreich gibt es in dem Land keine Bankensteuern. Dem tschechischen Präsident dürfte die Vorstellung, die Erste Group "an Land zu ziehen" recht gut gefallen: "Es wäre der erste Fall, wo die Mutter-Bank zu ihrer Tochter-Bank umzieht", sagte Zeman in Prag. (Reuters/red, derStandard.at, 9.4.2014)