Wien - BZÖ-Kandidatin Angelika Werthmann hat sich am Mittwoch in einer Aussendung enttäuscht vom Rückzug von Spitzenkandidatin Ulrike Haider-Quercia gezeigt. Sie werde "alles daransetzen, dass die Kandidatur des BZÖ für die Europawahl eine Fortsetzung findet". Ob sie selbst Spitzenkandidatin werden will, blieb offen. Haider-Quercia war weiterhin nicht erreichbar.

"Wir haben die letzten Wochen perfekt zusammengearbeitet, wir haben gemeinsam ein gutes Wahlprogramm entwickelt, und es ist auch eine Art von Freundschaft entstanden", sagte Werthmann. Sie bedauere den Rückzug, zumal sie die vergangenen drei Wochen auf europäischer Ebene alles getan habe, um für ihre Vision, ihren bekannten Namen und ihren Ruf einzustehen. "Ich habe mich - obwohl ich kein Mitglied der Familie Haider bin - gegen Verleumdung und Sippenhaftung gewehrt."

Werthmann: "Viele menschliche Enttäuschungen erlebt"

Sie respektiere, dass sich Haider-Quercia angesichts dieser "sich europaweit anbahnenden Diskussion" für ihre Familie, ihren Beruf und gegen ein politisches Engagement entschieden habe, und bleibe ihr selbstverständlich verbunden, sagte Werthmann. In den vergangenen Tagen und Wochen habe sie rund um ihren Ausschluss aus der liberalen ALDE-Fraktion im Europaparlament "viele menschliche Enttäuschungen" erlebt: "Es ist aber kein Grund, seine Überzeugung aufzugeben."

Werthmann war 2009 auf der Liste von Hans-Peter Martin ins EU-Parlament eingezogen, überwarf sich mit ihm und trat als einzige Österreicherin in die ALDE-Fraktion ein. Die Bekanntgabe ihres Antretens für das BZÖ brachte ihr dort heftige Kritik ein, am Dienstag wurde sie aus Fraktion ausgeschlossen.

BZÖ-Chef Gerald Grosz und Haider-Quercia hätten sie zu einer unabhängigen Kandidatur für das BZÖ bewogen, sie werde nun alles daransetzen, dass die Kandidatur weitergehe. "Jetzt erst recht, kann die Devise nur lauten. Es kann und darf nicht sein, dass sich vorgeblich Liberale in Europa aussuchen, wer Österreich im EU-Parlament vertritt." (APA, 9.4.2014)