Kaum ist die Erregung um die Neugestaltung der Mariahilfer Straße abgeklungen, gilt es schon von einer neuen zu berichten. Das Leopold-Museum im Museumsquartier präsentierte Anfang der Woche die Pläne für seinen Dachausbau. Ein Veranstaltungsraum und eine öffentlich zugängliche Terrasse sollen auf den Quader gesetzt werden. Das ist schön.

Von der "MQ Libelle" sprechen die verantwortlichen Bauherren in ihrer der Architektur und Morphologie geschuldeten Sprache. Allerdings nur sie.

In (a)sozialen Netz- und Machwerken versteift man sich auf eine ganz andere Nomenklatur. Dort kreiert Volkes Mund mit feiner und nicht so feiner Klinge allerhand Namen für dieses neue Gebilde am Himmel der Stadt.

Und man kommt nicht umhin, diesen Wortschöpfungen eine gewisse Berechtigung zuzugestehen.

Zwar wurde man trotz des milden Winters schon länger keiner Libelle ansichtig, doch sagen wir es so: Angesichts der Form des zukünftigen Dachausbaus kommt einem so ein Teichhubschrauber nicht als Erstes in den Sinn.

Schuldig geboren, wie wir nun einmal sind, verdorben vom Aufklärungsunterricht, der Anatomiekunde sowie der Kunst eines Keith Haring, muss man sagen, da oben kommt etwas zu liegen, das aussieht, als würde es stehen. (Karl Fluch, DER STANDARD, 9.4.2014)