Wien - Moskaus Börse kommt nicht in stabile Fahrwasser. Die neuen pro-russischen Proteste in der Ostukraine haben den Marktplatz am Montag belastet. Der Leitindex Micex rutschte um 3,3 Prozent ab. Der RTS, dessen Werte in Dollar notiert sind, brach sogar um 4,5 Prozent ein. Der Rubel verlor zu Dollar und Euro jeweils mehr als ein Prozent. "Die Vorgänge zeigen, dass das Risiko einer Abspaltung weiterer ukrainischer Landesteile sehr real ist", sagte UBS-Analyst Manik Narain.

Vor diesem Hintergrund verteuerte sich die Absicherung eines 10 Mio. Dollar (7,3 Mio. Euro) schweren Pakets russischer Anleihen gegen Zahlungsausfall um 9.000 auf 219.000 Dollar, teilte der Datenanbieter Markit mit. Credit Default Swaps (CDS) für ukrainische Verbindlichkeiten kosteten 14.000 Dollar mehr als am Freitag. Anleger warfen außerdem ukrainische Anleihen aus ihren Depots. Die Kurse der auf Dollar lautenden Titel mit Laufzeiten von drei bis neun Jahren büßten zwischen 2,4 und 3,4 Prozentpunkte ein. Der Leitindex der in Warschau gelisteten ukrainischen Unternehmen gab 0,9 Prozent nach.

EU-Währungskommissar Olli Rehn hat indes Russland vor einem Abrutschen in die Rezession gewarnt. Aufgrund der Krim-Krise drohe generell "eine längere Periode kühlerer Ungewissheit im russisch-westlichen Verhältnis", sagte Rehn der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom Montag. "Sollte sich die Krise verschärfen, fällt Russland in diesem und im nächsten Jahr in die Rezession. (Reuters/red, derStandard.at, 7.4.2014)