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Mit Kopiersoftware für Film-Datenträger wurde Slysoft bekannt und dafür nun vor Gericht verurteilt. Der Inhaber des Unternehmens, Giancarlo Bettini, musste eine Geldstrafe von 30.000 Dollar leisten. Sein Vergehen: Er hatte Werkzeug bereitgestellt, mit dem der Blu-ray-Kopierschutz AACS umgangen werden konnte. Mehrere Hollywood-Studios, sowie Intel und Microsoft war dies ein Dorn im Auge, weshalb sie Bettini vor Gericht zerrten.

Gesetz wurde zum ersten Mal angewendet

Nun bekamen die Kläger auf dem Inselstaat Antigua Recht zugesprochen, dem Sitz von Slysoft. Die dortige Copyright-Gesetzgebung aus dem Jahr 2003 sieht vor, dass keine Tools verbreitet werden dürfen, mit denen eine Schutzmaßnahme umgangen werden kann. Zum allerersten Mal wurde das Gesetz nun vor Gericht gegen Bettini angewendet.

Bettini will Geschäft weiterführen

Für die Kläger hat Slysoft “eindeutig gegen das Gesetz verstoßen", Bettini gab im Gespräch mit TorrentFreak an, dass er sein Geschäft weiterführen wolle. Ein Urteils-Widerspruch wurde außerdem bereits eingelegt.

AnyDVD und Heise-Klage

In Deutschland hatte Slysoft 2008 mit der Software AnyDVD für Wirbel gesorgt. Die Verbreitung wurde damals verboten, ebenso weil sich das Tool explizit gegen diverse Kopierschutz-Technologien anwenden ließ. Der Heise-Verlag wurde in dem Zusammenhang sogar verklagt, weil im Rahmen einer Berichterstattung ein Link zum Werkzeug angegeben wurde. (dk, derStandard.at, 05.04.2014)