Wien - Mit Juli sollten die drei zusätzlichen Kasinolizenzen für Wien und Niederösterreich vergeben sein, wodurch sich am Markt einiges ändern könnte. Vor allem das Rennen um einen Standort in Zentrumsnähe der Hauptstadt gilt als heißes Match, wobei das Projekt Flamingo rund um Century Casinos und Investor Michael Tojner mit dem geplanten Kasino am Wiener Stadtpark im Hotel Intercontinental viel Potenzial sieht.

Ein Vergleich der Spielbank in der Kärntner Straße mit den Umsätzen in Bregenz zeige, dass der Bruttospielertrag in Vorarlberg um drei Viertel über dem der Hauptstadt liege, meint Flamingo-Manager Martin Ohneberg. Lege man die Ländle-Relation auf den Großraum Wien um, ergebe das ausreichend Spielraum für die zwei zusätzlichen Lizenzen in Wien und jene in Niederösterreich. Der Berater Andreas Kreutzer, der im Flamingo-Auftrag eine Untersuchung durchgeführt hat, sieht hochwertige Anbieter im Vorteil. Nur in Premium-Kasinos könnten die Ausgaben der Gäste dank höherer Kaufkraft gesteigert werden, während die Umsätze in den Spielhallen in Relation deutlich geringer seien.

Neben Flamingo verfolgt die deutsche Gauselmann-Gruppe mit dem Palais Schwarzenberg ein Exklusivprojekt, allerdings gibt es rechtliche Schwierigkeiten mit dem einstigen Pächter Scheich Al Jaber. Novomatic hat sich mit den bereits existierenden Automaten-Salons im Wurstel- und Böhmischen Prater beworben, wobei Beobachter mit zumindest einem Zuschlag rechnen. Dazu kommt ein Standort im Osten Wiens, möglicherweise in der Nähe von Bruck an der Leitha. Auch Casinos Austria ist im Rennen.

Die Karten neu gemischt würden freilich, wenn Wien das geplante Verbot des kleinen Glücksspiels wegen des Einnahmenentfalls doch nicht durchziehen sollte. Dann würde es für die neuen Kasinos in Wien enger. (as, DER STANDARD, 4.4.2014)