Das heurige Motto des Osterfestivals Tirol lautete spielTräumen. Das umfasst konkret den "Raum sowie das Gefühl des Ausgeliefertseins als Spielball zwischen Wirtschaft und Politik, zwischen Profitsteigerung und dem scheinbar überflüssig werdenden Menschen".

Das Musikprogramm ist von bestechender Vielfalt: Es reicht von indischen Dhrupad-Klängen mit Ritwik Sanyal über Georg Friedrich Händels Oratorium La Resurrezione oder einen Abend mit Werken von Georg Friedrich Haas, Dieter Schnebel und Franz Schubert mit dem Kairos Quartett bis hin zu Kompositionen von Bach Vater und Sohn.

Auch dem Angebot an zeitgenössischer Choreografie ist seine Würze nicht abzusprechen. In Cadenza zerteilen die Tänzerin Yui Kawaguchi und die Pianistin Aki Takase den Raum des Haller Salzlagers. Und der berühmte Franzose Boris Charmatz lässt in seinem Stück Enfant eine Gruppe von Kindern Erfahrungen mit der Welt ihrer Eltern machen. Aus Frankreich kommt Olivier Dubois mit dem Ballet National de Marseille.

Sein sehr diesseitiges Debütstück von 1987 What the Body Does Not Remember bringt der belgische Star-Choreograf Wim Vandekeybus in einer erneuerten Fassung nach Innsbruck. Diese atemberaubende Arbeit gilt als Klassiker der Tanzmoderne im späten 20. Jahrhundert. (ploe, DER STANDARD, 4.4.2014)