Der Verteilerkreis soll hip werden.

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Wien - Bisher ist der "Verteilerkreis" in Wien-Favoriten vor allem ein großer Verkehrsknotenpunkt, der täglich von 85.000 Autos befahren wird. Bis 2020 wollen die Stadt Wien und die Asfinag als Grundeigentümer das rund vier Hektar große Areal zu einem neuen Stadtteil weiterentwickeln. Ein wichtiger Aspekt dabei: die U-Bahn, die es dort ab 2017 geben wird.

"Durch dieses Projekt haben wir die Chance, ein neues urbanes Zentrum zu schaffen", sagte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Das Gebiet um das Alte Landgut werde durch die Erweiterung der Fachhochschule, den Bau von 900 neuen Wohnungen im nahe gelegenen Viola-Park und die U1-Verlängerung immer mehr zu einem lokalen Zentrum. "Trotz dieser Entwicklungen fehlt dem Gebiet eine urbane Mitte. Diese wollen wir nun schaffen, ein neues Zentrum für den 10. Bezirk."

Park an ride und U1-Anschluss ab 2017

Neben Umsteigemöglichkeiten zu U-Bahn, Bus und Straßenbahn entsteht auch eine Park-and-ride-Anlage mit 700 Plätzen, um das Auto am Stadtrand abstellen zu können und öffentlich in die City zu gelangen. Das wird mit der Eröffnung der U1 Station "Altes Landgut" im Jahr 2017 möglich. "Für uns ist eine bessere Vernetzung von Individualverkehr und öffentlichem Verkehr wichtig. Beim Verteilerkreis neu trifft ab 2017 die A23 auf die U1. Man erreicht die Innenstadt von dort dann öffentlich in 15 Minuten", sagte Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl.

Um den neuen Stadtteil zu beleben, entstehen Geschäfte, ein neues Studentenheim, Gastronomiebetriebe, ein Hotel sowie Büros, darunter die künftige Asfinag-Zentrale. "Der Verteilerkreis neu wird alles bieten, was ein neuer Stadtteil braucht: umweltfreundliche Mobilität, nutzbare Freiräume, Arbeitsstätten und Nahversorgung", erklärte Vassilakou.

Verkehrsknoten soll Identität bekommen

Die Vorbereitungsarbeiten laufen seit dem Vorjahr. Der städtebauliche Wettbewerb zur Findung des Leitbilds für das Alte Landgut ist seit einigen Tagen abgeschlossen, ein Siegerprojekt gibt es bereits. Die Bauarbeiten zur Umgestaltung beginnen 2017 und sollen bis 2020 beendet sein.

"Heute sieht jeder in diesem Ort eine staubbelastete Verkehrsinsel, in Zukunft wird der Verteilerkreis ein urbaner Knoten mit städtischem Leben und Identität sein", sagten die Architekten des Siegerprojekts, Willi Frötscher und Christian Lichtenwagner. Anrainer und Interessierte können die zum Wettbewerb eingereichten Modelle noch bis zum 10. April im Foyer der Fachhochschule Wien begutachten. (APA, 3.4.2014)