In der Vergangenheit war Yahoo nicht unbedingt für die Sicherheit seiner Services bekannt. In Folge ließen Sicherheitsexperten gerne mal die Bemerkung fallen, dass Yahoo unabsichtlich der beste Freund der Geheimdienste sei. Dieses Image will das Unternehmen nun offenbar loswerden.

Verschlüsselung

Seit dem 31. März werde der gesamte Datenaustausch zwischen den Yahoo-Rechenzenten verschlüsselt, schrieb Yahoos Sicherheitschef Alex Stamos am Mittwochabend in einem Blogeintrag. Das Unternehmen zieht damit die Konsequenz aus Enthüllungen, der amerikanische Geheimdienst National Security Agency (NSA) habe die Datenübertragung zwischen Rechenzentren ausgeschnüffelt.

Empörung

Yahoo und der ebenfalls betroffene Internet-Konzern Google hatten empört auf die Berichte reagiert. Die neuen Maßnahmen sollten helfen, "Angriffe und Überwachung zu bekämpfen, die die Privatsphäre unserer Nutzer verletzt", schrieb Yahoo-Manager Stamos. Google gab bereits im März bekannt, dass die interne Datenübertragung verschlüsselt laufe.

Hintergrund

Yahoo und Google unterhalten eigene Rechenzentren, die unter Anderem über Glasfaserkabel mit einander verbunden sind. Da die Infrastruktur den Unternehmen selbst gehört oder nur von ihnen genutzt wird, wurden die Informationen innerhalb dieses Systems früher nicht verschlüsselt.

Verschlüsselung

Gleichzeitig verkündet Yahoo, dass die Kommunikation von Yahoo Mail mit anderen Mail-Servern nun mittels SMTPTLS verschlüsselt läuft - so der Server dies unterstützt. Außerdem läuft nun die Yahoo-Suche und die Startseite des Unternehmens vollständig verschlüsselt. In den kommenden Monaten will man dann auch noch eine verschlüsselte Version des Yahoo Messengers nachliefern. "Unser Ziel ist es, unsere gesamte Plattform für alle Nutzer jederzeit zu verschlüsseln, als Standardeinstellung", so Stamos. Aktivisten. (red/APA, 3.4.2014)