Washington/Moskau - Anfang März hatte die NASA bekanntgegeben, ungeachtet der Spannungen zwischen Russland und den USA wegen der Krim-Krise weiter mit der russischen Raumfahrtsbehörde Roskosmos zusammenzuarbeiten. Am Mittwoch hieß es nun seitens der US-Behörde, bis auf die Kooperation im Rahmen der International Space Station (ISS) würden alle Kontakte zu Russland ab sofort auf ein Minimum eingeschränkt.

So dürften NASA-Mitarbeiter ab sofort nicht mehr nach Russland reisen oder Besucher der russischen Behörde empfangen. Auch Email-Kontaktaufnahmen und Telefonkonferenzen zwischen den beiden nationalen Behörden sollen weitgehend unterbunden werden.

Die große Ausnahme betrifft freilich die Kooperation auf der ISS, die mittlerweile seit 13 Jahren ununterbrochen besteht. Seit dem letzten Flug eines Space Shuttles im Sommer 2011 sind die USA für bemannte Flüge zur ISS auf die russischen "Sojus"-Kapseln angewiesen. Pro Reise zahlt die NASA umgerechnet rund 51 Millionen Euro an Russland, erst vergangene Woche reisten drei Raumfahrer per "Sojus" ins All, darunter der Amerikaner Steve Swanson.

Die neue US-Raumschiff "Orion" soll im Dezember 2014 einen ersten unbemannten Testflug unternehmen, die erste bemannte Mission ist frühestens für 2020 veranschlagt. Bis dahin werden US-Raumfahrer wohl weiterhin per "Sojus" reisen. (red, derStandard.at, 3.4.2014)