Mit dem Scheitern der Ditech-Sanierung werden Gutscheine nahezu wertlos. Es handle sich um "ganz schlechte Nachrichten für Gutscheinbesitzer", sagte KSV-1870-Insolvenzexperte Christoph Vavrik am Donnerstag. Schon im bisher angestrebten Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung hatten sich Gutscheinbesitzer in die Schlange der Gläubiger einreihen müssen und durch Anmeldung ihrer Forderung nur rund 20 Prozent des Gutscheinwerts beanspruchen können.

Investor war auch Hoffnung für Gutscheinbesitzer

Allerdings habe bisher die Chance bestanden, dass sich ein potenzieller Investor kulant zeigt und die Gutscheine im Sinn einer Imagepolitur oder Werbeaktion annimmt. Diese Möglichkeit ist jetzt dahin: Zwar können Gutscheinbesitzer nach wie vor ihre Forderungen anmelden, die Quote für Gläubiger sinkt laut Vavrik bei einem Konkursverfahren wie diesem aber in den "unteren einstelligen Prozentbereich". Zusätzlich ist die Anmeldung einer Forderung nicht kostenfrei, es könnte sich also sogar um ein Minusgeschäft für den Gutscheinbesitzer handeln.

Geleistete Anzahlung wohl verloren

Auch Kunden, die Ware bestellt und dafür eine Anzahlung geleistet haben, müssen wohl durch die Finger schauen. Das vermutete der Verein für Konsumenteninformation (VKI) gegenüber der APA am Donnerstag. Früheren Angaben zufolge warten mehr als 2.000 Kunden auf bestellte Ware im Wert von 1,5 Millionen Euro. (fsc, derStandard.at, 3.4.2014)