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Die Sanierung von Ditech ist gescheitert.

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Die Standorte des pleitegegangenen Computerhändlers Ditech in Österreich.

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Die Sanierung des Computerhändlers DiTech ist gescheitert. Zum Fortbetrieb wären rund 9 Mio. Euro notwendig gewesen, die eine österreichische Investorengruppe nicht bereit war einzuschießen. Schritt für Schritt werden nun alle 22 Filialen geschlossen, die restlichen Waren verkauft und das Unternehmen liquidiert. Von der Pleite sind 254 Beschäftigte betroffen.

Geringe Quote

Da DiTech praktisch über kein Vermögen verfügt, rechnet Masseverwalter Günther Hödl mit einer "sehr geringen Quote", wie er am Donnerstag sagte. Die im Sanierungsverfahren angebotenen 20 Prozent würden "mit Sicherheit nicht erreicht". In Summe warten rund 1.250 Gläubiger auf ihr Geld. Kunden, die beim Computerhändler eine Anzahlung geleistet oder einen Gutschein zu Hause haben, werden wohl durch die Finger schauen, befürchtet man beim Verein für Konsumenteninformation (VKI).

Die Kosten für eine Forderungsanmeldung bei Gericht sind in vielen Fällen höher als die Quote. "Unter der Annahme, dass die Quote 5 Prozent beträgt, würde sich eine Forderungsanmeldung nicht einmal bei einer geleisteten Anzahlung von 100 Euro rechnen", so VKI-Juristin Ulrike Wolf. Die Anmeldung bei Gericht kostet 22 Euro. Früheren Unternehmensangaben zufolge warten mehr als 2000 Kunden auf bestellte Ware im Wert von 1,5 Mio. Euro.

Passiva von 30 Mio. Euro

Passiva von 30 Mio. Euro stehen Aktiva von 16 Mio. Euro gegenüber. Die Filialen sind angemietet, die Geschäftsausstattung großteils geleast. Der Warenlagerbestand beläuft sich laut Hödl auf 2 bis 2,5 Mio. Euro.

Abverkauf gestartet

DiTech wird ab sofort mit dem Abverkauf starten. "Vor einigen Tagen hatten wir noch 4000 Produkte auf Lager", sagte Sprecher Mario Gündl am Donnerstag zur APA. Angaben zum Investor, mit dem DiTech verhandelt haben soll, machte Gündl auf Nachfrage nicht. "Die Beteiligten wollen nicht genannt werden", so der Sprecher. Gescheitert sei der Deal an der Höhe des benötigten Geldes.

Nach Cosmos und Niedermeyer hat es nun eine weitere Firma in dieser Branche aufgestellt, obwohl DiTech als Vorzeigeunternehmen galt. Das Geschäft mit Computern, Laptops & Co ist hart umkämpft. Viele mittelständischen Elektrohandelsfirmen haben sich längst aus dem margenschwachen IT-Bereich zurückgezogen. "Die Ertragslage ist problematisch, der Beratungsaufwand extrem hoch", sagte der Obmann der Sparte Elektrohandel in der Wirtschaftskammer, Wolfgang Krejcik, kürzlich zur APA. Dazu komme die Konkurrenz aus dem Internet und die Kurzlebigkeit der Produkte, zumal Computerware täglich an Wert verliere.

"Ich habe Fehler gemacht"

DiTech-Chef und -Gründer Damian Izdebski hat Anfang März in einem offenen Brief eingeräumt, sich mit der raschen Expansion übernommen zu haben. "Ich habe Fehler gemacht: Ich habe mich vom Erfolg des DiTech-Konzeptes und dem damit einhergehenden Wachstum blenden lassen und unterschätzt wie wichtig es ist, dieses enorme Wachstum nachhaltig finanziell abzusichern." Was er und seine Frau, die das Unternehmen mitgegründet hat, nun vorhaben, darüber ist nichts bekannt. Die beiden gründeten das Computergeschäft vor 14 Jahren.(APA, 3.4. 2014)