Linz/Wien - Die rote Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen FSG konnte bei der Arbeiterkammer-Wahl in Oberösterreich ihre absolute Mehrheit nicht nur verteidigen sondern schaffte obendrein ein Plus. Sie kam nach dem vorläufigen Endergebnis auf 65,5 Prozent der Stimmen - ein Zuwachs von 6,24 Prozentpunkten gegenüber 2009.

Die schwarzen Arbeitnehmervertreter mussten einen Verlust hinnehmen. Demnach kam der ÖAAB auf 17,09 Prozent, was einem Minus von 8,29 Prozentpunkten im Vergleich zum letzten Urnengang gleichkommt. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer blieben nahezu gleich, sie erreichten 10,05 Prozent, das entspricht einer Einbuße von 0,07 Prozentpunkten. Bei den grünen Gewerkschaftern AUGE/UG kam ein Plus von 1,56 Punkten auf nunmehr 5,33 Prozent heraus. Der Gewerkschaftliche Linksblock legte um 0,16 Prozentpunkte auf 1,02 Prozent zu. Die erstmals kandidierende Liste Perspektive/Coskun Keskin erreichte 1,01 Prozent. 

FSG hält künftig 73 von 110 Mandaten

Von den insgesamt zu vergebenden 110 Mandaten in der oberösterreichischen Vollversammlung hält gemäß dem vorläufigen Ergebnis die FSG künftig 73. Damit konnten die roten Gewerkschafter gegenüber dem letzten Urnengang sechs Mandate dazugewinnen.

Die schwarzen Gewerkschafter ÖAAB-FCG verloren laut diesem Ergebnis, das am Dienstagabend bekannt gegeben wurde, neun Mandate und stehen nun bei 19 Sitzen in der Vollversammlung der AKOÖ. Die blaue Fraktion FA blieb bei ihren bisherigen elf Sitzen. Die grünen Arbeitnehmervertreter AUGE/UG steigerten ihre bisherigen vier um ein Mandat auf fünf.

Alle der angetretenen sechs Listen schafften den Einzug in die Vollversammlung. Der Gewerkschaftliche Linksblock (1,02 Prozent, plus 0,16 Prozentpunkte) eroberte ein Mandat. Die erstmals kandidierende Liste Perspektive/Coskun Keskin (1,01 Prozent) ist ebenfalls künftig mit einem Mandat in der Vollversammlung vertreten. Das - zuletzt ebenfalls erfolglose - Bündnis Mosaik stellte sich diesmal nicht mehr der Wahl.

Das Ergebnis ist nur ein vorläufiges, dürfte aber dem endgültigen ziemlich nahe kommen. Denn bis kommenden Freitag eintreffende Briefwählerstimmen werden noch berücksichtigt. Der bisherige und wohl auch künftige AK-Präsident Johann Kalliauer verweist darauf, dass in Wien nach Wahlschluss noch rund 7.000 Stimmen eingetroffen seien. Wenn in Oberösterreich auch noch 1.000 bis 2.000 kämen könnte die laut vorläufigen Ergebnis vorliegende Wahlbeteiligung von 42,15 Prozent noch auf 43 steigen und damit fast die vergangene Beteiligung von 44,11 erreicht werden.

Kalliauer will das vorliegende Ergebnis in einer Pressekonferenz am Mittwoch präsentieren und kommentieren. In einer ersten Reaktion freute er sich über die fast gleichbleibende Wahlbeteiligung und persönlich über das Ergebnis seiner Fraktion. Das sei zustande gekommen durch das Zusammenspiel vieler Mitwirkender und trotz einer "nicht gerade aufregenden politischen Großwetterlage." (APA, 1.4.2014)