Der RAV4 war von Anfang an dabei, als die SUVs Mode wurden. Nun bietet Toyota den 124 PS starken Turbodiesel mit Start-Stopp-Automatik als Fronttriebler an. Spritsparwunder ist er  trotzdem nicht

Die 124 PS aus dem 2,0-Liter-Turbo-Diesel reichen für den RAV4, meint Toyota, wenn man ihn allein über die Vorderräder antreibt. Und sie haben recht. Nur auf Bergstraßen, irgendwo zwischen Mariazell und Eisenerz, wo die Kurven eng und richtig lustig werden, dort stößt der Motor an seine Grenzen und das Gaspedal an die Bodenplatte. Sonst tritt man diesen SUV nicht.

Foto: der standard/cremer

Das liegt auch daran, weil es schlicht nichts bringt. Dem Spritspar-Gedanken geschuldet, wirkt die Maschine ab 2500 Touren zugeschnürt und verleitet deshalb zum frühen Schalten. Aber wenn man nicht gerade auf dem Berg die Bestzeit angreift, passt das auch - wie auch der Innenraum.

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Er ist robust, gut verarbeitet, aber nicht gerade überschwänglich liebevoll. Der RAV4 erfüllt seine Pflichten. Man sitzt hoch, bringt ordentlich Gepäck unter, fühlt sich in einem erwachsenen, trotzdem sparsamen Auto.

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Das Fahrwerk ist angenehm straff abgestimmt, die Lenkung direkt, ohne böse scharf zu sein. Alles, wie man es erwartet. Damit fehlen aber leider auch angenehme Überraschungen.

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Die einzige Überraschung war dann der Verbrauch, der doch höher ausfiel, als wir erwartet hätten. Und das, obwohl der RAV4 einige Autobahnkilometer abspulte, statt nur dem Stop-&-Go-Verkehr in der Stadt zu huldigen. Dafür konnte er die Start-Stopp-Automatik nicht richtig ausspielen.

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Eingebüßt hat der RAV4 als Fronttriebler weite Bereiche seiner Offroad-Qualitäten (wer das braucht, sollte doch zu einer Allradversion greifen). Das hilft auf der Straße, die er ohnedies kaum verlässt, beim Spritsparen.

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Und wenn es ganz wild wird, dann steht er höchstens wie ein Männlein, als Wander-Zubringer am Waldrand. Und auch dafür braucht er weder einen teuren Allrad noch die doppelte Leistung. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 28.3.2014)

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Toyota

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